NHL

Buyout und Vertragsende: GM Holland und Campbell verlassen die Oilers

Edmonton vor schwieriger Free-Agent-Phase

Buyout und Vertragsende: GM Holland und Campbell verlassen die Oilers

Verlassen Edmonton: Torhüter Jack Campbell (li.) und General Manager Ken Holland.

Verlassen Edmonton: Torhüter Jack Campbell (li.) und General Manager Ken Holland.

Ken Holland ist ab dem 1. Juli 2024 nicht mehr General Manager (GM) der Edmonton Oilers. Beide Seiten verzichteten darauf, den auslaufenden Vertrag weiter zu verlängern. Eine Entwicklung, die sich schon seit Sommer 2023 angedeutet hatte: Denn damals hatte die Oilers-Spitze um Eigner Daryl Katz Jeff Jackson, der bis dahin der Agent von Connor McDavid gewesen war, zum CEO of Hockey Operations gemacht - und damit zum direkten Vorgesetzten Hollands.

Ohne Holland in Free-Agent-Phase - nun Jackson im Fokus

Letzterer lobte zu seinem Abschied zwar die gute Zusammenarbeit mit Jackson und verwies auf das hauchdünne Verfehlen des großen Zieles, den Gewinn des Stanley Cups, erklärte aber auch, dass er sich auch im Alter von 68 Jahren weiter vorstellen könne, eine leitende Funktion bei einem anderen NHL-Klub zu übernehmen.

Und so startet am morgigen Montag, dem 1. Juli, die Free-Agent-Phase in Edmonton ohne Holland und damit ohne General Manager. Jackson wird diese dann in Eigenregie - gemeinsam mit den Assistant GMs Keith Gretzky (Bruder von Kanadas Eishockey-Legende Wayne Gretzky), Bill Scott und Brad Holland (Ken Hollands Sohn) bestreiten.

Foegele & Co. nun vertragslos - Campbell muss gehen

Die Aufgabe, den Kader des Vizemeisters beisammen zu halten, geschweige dann zu verstärken, wird dabei alles andere als einfach werden. Denn aktuell haben nur ganze sieben Stammkräfte im Angriff einen Vertrag für die kommende Saison. Gerade einige der in den Playoffs wertvollen Kräfte aus den hinteren Reihen, wie Warren Foegele, Mattias Janmark, Adam Henrique und Connor Brown sind ohne Vertrag. Der Spielraum unter den Salary Cap ist mit rund 13 Millionen Dollar gering.

Aus diesem Grund verwunderte es nicht, dass die Oilers am Sonntag bekanntgaben, sich per Buyout von Jack Campbell und seinem noch bis 2027 laufenden Vertrag (Jahresgehalt 5 Mio. Dollar) zu trennen. Der Keeper hatte nach seiner Verpflichtung 2022 die Erwartungen deutlich verfehlt, was Holland deutlich in die Kritik gebracht hatte. Durch die Trennung spart sich Edmonton für 2024/25 weitere 3,9 Millionen Dollar unter der Gehaltsobergrenze.

Trotz Campbells Abgang: Finanzieller Spielraum bleibt klein

Mittelfristig müssen Jackson & Co. indes auch noch die potenziellen Vertragsverlängerungen von Draisaitl und Shootingstar Evan Bouchard im Hinterkopf behalten, deren Verträge beide im Sommer 2025 auslaufen, wobei der deutsche Superstar sein nächstes Team am 1. Juli 2025 sogar frei wählen könnte. Zwar soll die Gehaltsobergrenze wohl in den kommenden Jahren weiter deutlich nach oben gehen - dem Vernehmen nach soll es sie schon zur Saison 2024/25 von 83,5 auf 88 Millionen Dollar anwachsen. Allein die möglichen Verlängerungen mit Draisaitl - so dieser überhaupt will - und Bouchard dürften aber bereits das Gros des zusätzlichen Spielraums auffressen.

Und 2026 braucht dann auch kein geringerer als Conn-Smythe-Trophy-Gewinner Connor McDavid einen neuen Vertrag. Die Aufgabe, die Oilers im Rennen um den Stanley Cup wettbewerbsfähig zu halten, wird auch also auch künftig kaum leichter werden.

jom

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