Bundesliga

Butscher: Erst Verzweiflung, nun die Hoffnung auf ein Wunder

Der Relegation folgt ein Bochumer Umbruch im XXL-Format

Butscher: Erst Verzweiflung, nun die Hoffnung auf ein Wunder

Am Abgrund: Nur ein Wunder kann Heiko Butscher und den VfL Bochum noch vor dem Abstieg bewahren.

Am Abgrund: Nur ein Wunder kann Heiko Butscher und den VfL Bochum noch vor dem Abstieg bewahren. IMAGO/kolbert-press

Gar nicht so einfach für Heiko Butscher, die passenden Worte vor dem letzten Auftritt dieser Bochumer Mannschaft zu finden, die zuletzt keine Mannschaft mehr war. Und entsprechend auch auseinanderbrechen wird; kaum einer aus der Stammelf wird in der nächsten Saison noch für den VfL spielen. Und natürlich wird auch Butscher dann nicht mehr dabei sein, der die neu gegründete U 21 übernehmen soll.

Trotz "Wut und Verzweiflung": Union macht Hoffnung

Mit dem Blick auf das Spiel in Düsseldorf am Montag sprach Butscher zunächst mal von "Wut und Verzweiflung" und der "brutalen Enttäuschung", die alle Beteiligten beim 0:3 in der ersten Auseinandersetzung mit dem Noch-Zweitligisten erlebt hatten. Und so, logisch, mühte sich der Ex-Profi, zumindest Spurenelemente von Hoffnung zu verbreiten.

Da geht ein Gedanke zum Beispiel an die Partie neulich in Köpenick, als der VfL eine für seine Verhältnisse nahezu perfekte erste Halbzeit auf den Rasen zauberte und 3:0 gegen Union führte. "Wir müssen alles probieren, das ist auch eine Frage der Haltung", so Butscher. "Solche Comebacks gab es schließlich schon. Glaube und Hoffnung sind jedenfalls da, dass wir es mit einem Wunder noch drehen können."

Realistisch betrachtet aber wird sich der VfL am Montag zum siebten Mal aus der Bundesliga verabschieden und komplett neu aufbauen müssen. Das betrifft die Mannschaft, aber natürlich auch die sportliche Führung. Ein neuer Trainer muss schleunigst gefunden werden, die Zeit drängt - aber wer übernimmt diese Aufgabe?

Umbruch auf allen Ebenen?

Angeschlagen ist natürlich auch Sportdirektor Marc Lettau, nachdem die Bochumer Transfers in dieser Saison so überhaupt nicht zündeten, mit Ausnahme von Bernardo. Viele Flops waren diesmal dabei, und die darf sich gerade ein Klub mit stark begrenztem Budget wie der VfL Bochum nicht leisten.

Steht also Lettau vor dem Aus? Und was wird aus Patrick Fabian, der als langjähriger Spieler mit dem VfL natürlich eine besondere Geschichte verbindet, und dessen Vertrag als Sportvorstand noch bis 2025 befristet ist?

Am Wochenende gab es nicht zum ersten Mal Beratungen, wie der XXL-Umbau anzugehen ist. Die Zeit ist knapp, die Zahl der Baustellen dagegen riesengroß.

Oliver Bitter

"Ich bin ein Kültle": Die besten Sprüche der Saison 2023/24