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Handball-Bundestrainer Gislason erklärt: Darum fährt Nils Lichtlein nicht zu Olympia

Nach Nicht-Nominierung des EM-Fahrers

Bundestrainer Gislason erklärt: Darum fährt Nils Lichtlein nicht zu Olympia

Nils Lichtlein wird vorausichtlich nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen.

Nils Lichtlein wird vorausichtlich nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen. Sascha Klahn

Vor rund einem Monat hat Alfred Gislason seinen vorläufigen Kader für die Olympischen Spiele 2024 in Paris bekannt gegeben. Wenig überraschend setzt der Bundestrainer auf eine Riege gestandener Spieler wie Kapitän Johannes Golla und Torhüter Andreas Wolff. Auch Julian Köster und Juri Knorr sind allerspätestens seit der Heim-EM im Januar nicht mehr aus dem DHB-Kader wegzudenken.

Gleichzeitig sorgte Gislason mit einigen Personalentscheidungen für eine Überraschung. So verzichtet der Bundestrainer mit Kai Häfner, Timo Kastening und Nils Lichtlein auf ein Trio, das bei der Heim-EM noch auf der Platte gestanden hatte. Besonders die Nicht-Berücksichtigung von Lichtlein, der mit den Füchsen Berlin in der abgelaufenen Saison Vizemeister geworden ist, sorgte für Verwunderung.

Kretzschmar: "Hätte eine andere Entscheidung erwartet"

So zeigte sich Stefan Kretzschmar erstaunt, dass Lichtlein den Sprung in den Olympiakader nicht geschafft hat. "Da muss ich ehrlich sagen, da hätte ich nach der Saison schon eine andere Entscheidung erwartet", sagte Kretzschmar im Dyn-Vodcast “Kretzsche & Schmiso".

"Ich will jetzt kein Fass aufmachen, auf keinen Fall. Das liegt alles im Verantwortungsbereich des Bundestrainers", stellte Stefan Kretzschmar klar. "Aber nach der Saison hätte sich Nils eine Nominierung schon verdient gehabt." Der 21-jährige Lichtlein hatte in der abgelaufenen Bundesliga-Saison 70 Tore erzielt und zählte damit zu den Topscorern seines Teams.

Schwächen in der Defensive als Knackpunkt

Diese Qualitäten wird Lichtlein auf der Olympia-Bühne nun nicht zeigen können. Im Interview mit der Sport Bild äußerte sich der Bundestrainer zu seiner Entscheidung, den talentierten Rückraumspieler nicht nach Paris mitzunehmen. "Er ist für mich ein Spieler für die Zukunft", erklärte Gislason.

Der Isländer sieht aktuell bei dem 21-Jährigen noch Schwächen in der Defensive, wie er deutlich machte. "Gegen Mannschaften wie Schweden oder Frankreich kannst du ihn zurzeit noch nicht bringen, weil er Schwächen in der Defensive hat", sagte der Isländer.

Da die Olympia-Kader wesentlich weniger Spieler umfassen als bei anderen Turnieren, fehlten Lichtlein hier aus Sicht von Gislason entscheidenden Argumente für eine Nominierung.

Bis zum 8. Juli muss Alfred Gislason sich auf 14 Spieler festlegen, mit denen er in das Turnier gehen will. Nach diesem Termin sind Änderungen nur noch aus Verletzungsgründen möglich. Der Bundestrainer dürfte in so einem Fall auf den 35er-Kader - in dem Lichtlein steht - zurückgreifen.

lmk