DFB-Pokal

Broschinskis Traumdebüt beim VfL: "Komm, ich schieß!"

Bochums Stürmer vor schnellem Wiedersehen mit Dortmund

Broschinskis Traumdebüt: "Komm, ich schieß!"

Nur neun Minuten nach seiner Einwechslung bejubelte VfL-Stürmer Moritz Broschinski seinen ersten Bundesligatreffer.

Nur neun Minuten nach seiner Einwechslung bejubelte VfL-Stürmer Moritz Broschinski seinen ersten Bundesligatreffer. IMAGO/Sven Simon

Denn bei den Profis des BVB war der Angreifer in seinen zweieinhalb Jahren in Schwarz-Gelb nur selten. 2020 kam er von Energie Cottbus in die U 23, schaffte mit dem Team den Aufstieg in die 3. Liga und war vor allem danach dort Leistungsträger. 35 Spiele und drei Tore stehen in Broschinskis Drittliga-Bilanz, alle Treffer erzielte er in der laufenden Spielzeit. Für einen Stürmer klingt das ausbaufähig, und doch erkannte der VfL sein Potenzial. "Er besitzt eine große Mentalität und bringt fußballerisch sowie athletisch alle Voraussetzungen mit, um den nächsten Schritt in der Bundesliga zu gehen", hatte Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian bei der Verpflichtung vor zwei Wochen orakelt und wurde nun erstmals bestätigt.

Der 22-Jährige über sein Premierentor: "Ein unbeschreiblich schönes Gefühl."

Keine zehn Minuten benötigte Broschinski bei seinem Bundesliga-Debüt gegen die TSG Hoffenheim, um direkt seinen ersten Treffer im Oberhaus zu erzielen. Ein Steckpass von Kapitän Anthony Losilla, ein trockener Abschluss - und das noch direkt vor der Ostkurve. "Da kann man nichts denken", sagt der Stürmer zur Situation: "Man muss sich innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden. Ich habe gesagt: Komm, ich schieß! Und dann war das Ding drin." Ein "unbeschreiblich schönes Gefühl vor der Kurve das Tor zu machen", sei es gewesen: "Richtig realisiert habe ich das selbst noch nicht, aber ich freue mich natürlich unheimlich."

Spielersteckbrief Broschinski
Broschinski

Broschinski Moritz

Fabian und Trainer Thomas Letsch dürfte es nicht überrascht haben. "Er ist ein Stürmer, das zeigt er auch im Training", findet der Coach und freute sich, dass sein Profi das auch auf der großen Bühne zeigte: "Nicht nur bei dem Tor, sondern auch in einer anderen Situation rechts im Strafraum, wo er sofort auf seinen linken Fuß geht und schießt. Das ist das, was mir an Moritz gefällt." Und das, was er bereits mitgebracht hat: "Es wäre falsch, bei ihm von einer Entwicklung zu sprechen. Dafür können wir relativ wenig, der Junge ist erst seit knapp zwei Wochen bei uns", erklärt Letsch und lobt den Einsatz: "Er hat es im Training gezeigt, er hat sich reingehauen. Man merkt ihm an, dass er diese Chance nutzen möchte, in der Bundesliga aktiv zu sein."

Denn in Dortmund hätte es ziemlich sicher nicht für diesen Schritt gereicht, zu groß die Konkurrenz bei den Profis, zu hoch die Ansprüche im Klub. Auf der Dortmunder Asien-Reise Ende November ohne die vielen Nationalspieler durfte Broschinski wie einige andere Spieler aus U 23 und U 19 ganz oben reinschnuppern, ein Tor gelang ihm in den drei Testspielen allerdings nicht.

Broschinski hofft auf Einsatzzeit gegen die Ex-Kollegen

Nun wartet das schnelle Wiedersehen auf den gebürtigen Brandenburger. Einen Platz in der Startelf darf er nicht erwarten, sein Trainer bremst ihn ohnehin etwas: "Er ist ganz am Anfang seiner Profi-Karriere." Und doch winkt erneut eine Rolle als Joker gegen die Ex-Kollegen. "Auf jeden Fall ist das ein besonderer Reiz", findet Broschinski und gibt sich mit fünf Heimsiegen im Rücken ebenso mutig wie alle anderen Bochumer: "Wir wollen gewinnen. Wir können hier jeden Gegner schlagen, das werden wir auch versuchen." Dem alten Klub direkt zeigen zu wollen, dass er mit dem Abgang einen Fehler gemacht hat, ist aber kein Thema: "Beweisen will ich gar nichts. Ich freue mich, dass ich hier bin und wenn ich Minuten bekomme. Es geht darum, Spaß zu haben und als Gewinner vom Platz zu gehen."

Patrick Kleinmann

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