Bundesliga

Breitenreiter: "Sehe in Union den FC Zürich des letzten Jahres"

Kramaric und Kaderabek fraglich - Reifeprüfung gegen die Bayern

Breitenreiter: "Ich sehe in Union Berlin den FC Zürich des letzten Jahres"

André Breitenreiter hat Union im Kopf und den FC Bayern im Blick.

André Breitenreiter hat Union im Kopf und den FC Bayern im Blick. IMAGO/Eibner

Wer könnte besser über unterschätzte Außenseiter reden als André Breitenreiter? Schließlich gelang dem 49-Jährigen in der vergangenen Saison in der Schweiz ein außergewöhnlicher Coup, als er Zürich aus dem Mittelmaß bis zur Schweizer Meisterschaft führte. Ähnliches spiele sich augenblicklich auch in der Bundesliga ab, skizzierte der Hoffenheimer Trainer nach dem Überraschungstabellenführer aus Berlin gefragt.

"Ich sehe in Union den FC Zürich des letzten Jahres. Es wird wahrscheinlich noch länger dauern, dass jeder Union unterschätzt und das für einen Zufall hält und jeder auf den Einbruch wartet", erklärte Breitenreiter, "ich glaube nicht, dass der kommt. Alle Mannschaften, die den Anspruch haben, Meister werden zu wollen, sollten auf der Hut sein, weil der Abstand sonst größer wird."

Es ist kein Zufall, dass sie da oben stehen, sie sind bärenstark.

André Breitenreiter

Auch vom FC Zürich sahen die Konkurrenten schnell nur noch weit entfernte Rücklichter. Auch in Berlin habe sich eine stabile und starke Einheit gebildet. "Da weiß jeder was er zu tun hat, da nimmt sich keiner zu wichtig und jeder erfüllt seine Aufgabe", erkennt Breitenreiter, "es ist kein Zufall, dass sie da oben stehen, sie sind bärenstark. Man muss sie im Kampf um die Meisterschaft ganz gewiss auf dem Schirm haben."

Härtetest und Reifeprüfung: Bayern kommt

Auch der FC Bayern, der am Samstag bei der TSG zu Gast sein wird. Ein Gegner, der die erkennbar positive Entwicklung im Kraichgau einem Härtetest und einer Reifeprüfung unterziehen wird. "Ich bin sehr gespannt, wie meine Mannschaft gegen diese Qualität auftritt und ob das auch gegen München so leicht aussehen kann, wie in den vergangenen Spielen. Das Spiel wird zeigen, wie weit wir in unserem Prozess sind", ahnt Breitenreiter, "dieser Gegner wird bestimmt aufzeigen, dass wir an der einen oder anderen Stellschraube noch drehen müssen, aber wir wollen unsere Prinzipien auf den Platz bringen und begeisternden Fußball spielen."

Also pushen statt kuschen. "Es kann auch mal gutgehen, wenn man hinten den Bus parkt, aber wir wollen nicht warten, bis der Ball irgendwann drin ist, sondern selbst Initiative ergreifen. Wir haben auch die Qualität, gegen die Bayern dominant zu spielen in gewissen Phasen, das wollen wir mutig zeigen", kündigt der TSG-Coach an, "wie gut uns das gelingt, werden wir sehen. Mal sehen, wie weit wir sind. Ich bin mir sicher, dass wir nicht chancenlos sein müssen."

Fragenzeichen hinter Kramaric und Kaderabek

Allerdings ist der Einsatz von Andrej Kramaric weiter fraglich und eher unwahrscheinlich. "Andrej hat einen Lauftest unternommen, er hat noch Schmerzen am Fuß", verriet Breitenreiter am Donnerstag, "er wird es am Freitag beim Abschlusstraining probieren, dann werden wir sehen, ob er eine Option fürs Wochenende ist. Das Gleiche gilt für Pavel Kaderabek." Der Tscheche hat mit Wadenproblemen zu kämpfen.

Michael Pfeifer

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