Bundesliga

VfL Wolfsburg: Kovac bleibt und lässt Tuchel rätseln

Wie ersetzt Wolfsburg gegen Bayern den gesperrten Lacroix?

Bonus- statt Schicksalsspiel: Kovac bleibt und lässt Tuchel rätseln

Wolfsburgs Coach Nico Kovac bleibt im Amt.

Wolfsburgs Coach Nico Kovac bleibt im Amt. IMAGO/Lobeca

Eigentlich ist die Kettenfrage beim VfL Wolfsburg zuletzt immer gleich beantwortet worden. Nachdem ihm die Stabilität bei seiner Mannschaft gefehlt hatte, warf Niko Kovac den ursprünglichen Saisonplan mit einer Viererkette in der Abwehr über den Haufen und stellte auf eine Dreier- bzw. Fünferreihe um. "Ich glaube", sagt der VfL-Trainer, "dass wir gerade defensiv schon sehr viel stabiler geworden sind als in der Viererkette." Nun aber bricht ein wichtiges Glied heraus aus dem Wolfsburger Bollwerk, Maxence Lacroix muss nach seiner Roten Karte in Darmstadt (1:0) ersetzt werden. Nur wie? Coach Kovac will Bayern-Trainer Thomas Tuchel noch rätseln lassen.

Dreier- oder Viererkette? "Der Thomas weiß es nicht"

Dreierkette oder zurück zur Viererabwehr? Er wisse natürlich, was er plant, sagt Kovac, aber: "Der Thomas weiß es nicht. Das möchte ich offenlassen." Der Thomas aus München ahnt zwar, dass sein Wolfsburger Pendant an der Ausrichtung von zuletzt festhält (Tuchel: "Wir erwarten wieder eine Fünferkette“), verzettelte sich aber zuletzt beim 1:5 in Frankfurt vor dem Spiel bereits in dieser Frage. "Wir hatten eine Viererkette erwartet", räumte der Bayern-Coach nach dem Debakel ein. "Auf dem Spielberichtsbogen sah es von den Namen her aus wie eine Fünferkette. Vielleicht haben wir dann ganz kurz vor dem Spiel nach dem Aufwärmen zu viele Informationen gegeben und haben ein bisschen den Fokus weggebracht, von dem, was wir eigentlich haben wollten."

Kovac: "Wir werden uns quälen müssen"

Für den VfL wäre dies auch jetzt eine willkommene Konfusion, schließlich rechnet Kovac selbst offenbar am allerwenigsten mit einer Überraschung in Form eines Wolfsburger Sieges. "Für uns ist es ein Bonusspiel, niemand erwartet etwas", betont er mehrfach. "Wir sind klarer Außenseiter, wir werden uns quälen müssen, damit wir Bayern Paroli bieten können." Schon ein Remis, so der 52-Jährige, "wäre ein Riesenerfolg".

4:1-Held Arnold vor der Rückkehr in die Startelf

Maximilian Arnold, der 2015 als einziger Spieler aus dem aktuellen Kader beim 4:1-Sensationssieg dabei war und überragte (kicker-Note 1,0), kehrt nach seiner Gelbsperre zurück und dürfte, auch wenn Kovac auch dies nicht verraten wollte, wieder in der Startformation stehen. Schließlich lobte der Trainer seinen in dieser Saison nicht unumstrittenen Kapitän zuletzt für dessen gute Leistung. "Das ist genau der Maßstab, der Anspruch, den er an sich selbst hat, den wir haben."

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Bleibt vor allem das Kettenrätsel. Als Lacroix letztmals am 10. November gesperrt gefehlt hatte, ging der VfL in Mönchengladbach mit einer Viererkette 0:4 unter. Anschließend erfolgte der Wechsel zur Dreier-Abwehr. Die auch gegen die Bayern zu erwarten ist, in diesem Fall würde Cedric Zesiger an die Seite von Sebastiaan Bornauw und Moritz Jenz rücken. Kovac geht es ohnehin vielmehr um Grundsätzliches gegen den Rekordmeister mit Top-Torjäger Harry Kane: "Es geht nur gemeinsam, einer alleine wird es nicht schaffen. Wir müssen die Räume gut zustellen, versuchen, es kompakt zu halten."

Kovac bleibt über die Winterpause hinaus im Amt

Klar ist auf jeden Fall schon vor dem "Bonusspiel" für Kovac, dass dies kein Schicksalsspiel für ihn sein wird: Egal, wie diese Partie ausgeht, der in den vergangenen Wochen in die Kritik geratene Trainer bleibt auch über die Winterpause hinaus im Amt. Und startet dann am 28. Dezember in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. Auch an einen Rücktritt habe er selbst nicht gedacht, versichert Kovac: "Ich habe nie einen Gedanken daran verschwendet, zu sagen, das passt nicht."

Thomas Hiete

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