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Bobic über DFB-Chancen: "Es gewinnt nie die beste Elf"

Europameister von 1996 im kicker-Podcast

Bobic über DFB-Chancen: "Es gewinnt nie die beste Elf"

Absolvierte 1996 drei Spiele von Beginn an: Fredi Bobic.

Absolvierte 1996 drei Spiele von Beginn an: Fredi Bobic. IMAGO/Team 2

28 Jahre ist es mittlerweile her, seit Deutschland zuletzt den Titel bei einer Europameisterschaft holte. Einige aktuelle Nationalspieler waren dementsprechend noch gar nicht geboren, als das DFB-Team 1996 in England triumphierte. Damals unter anderem dabei: Fredi Bobic. Der langjährige Stürmer und Bundesliga-Funktionär erklärt im aktuellen Podcast kicker Daily, dass er durchaus Parallelen zwischen 1996 und 2024 sieht.

"Der Schlüssel ist, das kann ich aus der Vergangenheit erzählen, dass jeder Spieler eine Wichtigkeit hat", sagt Bobic. "Es gewinnt nie die beste Elf, es gewinnt immer der beste Kader, der am meisten zusammenhält." Deshalb sei er sehr angetan davon, dass Bundestrainer Nagelsmann seinen Spielern vor Turnierbeginn klare Rollen zugewiesen hat. "Es ist wichtig, die Spieler bei Laune zu halten", so der 52-Jährige. "Es ist wichtig, dass jeder heiß ist auf seine Rolle in bestimmten Situationen, die bestimmt kommen werden in diesem Turnier."

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1996 habe das in Perfektion geklappt. Die deutsche Mannschaft war damals - anders als jetzt - von zahlreichen Verletzungen geschüttelt. Auch für Bobic selbst war das Spiel nach einer im Viertelfinale gegen Kroatien erlittenen Blessur vorzeitig beendet. "Wir sind rausgefallen wie die Fliegen", erinnert er sich. "Erst der eine verletzt, dann der andere verletzt - aber irgendwie hast du immer das Gefühl gehabt, die Mannschaft hält zusammen. Jeder hat seine Rolle gespielt, jeder hat sein Ego komplett der Mannschaft übertragen, damit die Gruppe stärker wird. Das war unser Geheimnis. Wir waren wirklich nicht die beste Elf, aber wir waren der beste Kader."

Ob das aktuelle Turnier genauso endet? Dahinter setzt Bobic noch ein großes Fragezeichen. "Die EM beginnt erst so richtig im Achtelfinale", sagt er im Podcast. "Da musst du die Tagesform bringen, da sind keine Ausrutscher drin." Auch gegen Ungarn sei nicht alles optimal gelaufen. "Wir hatten Probleme bei gegnerischen Standards, hatten Probleme über die Außen", kritisiert er. "Das ist Jammern auf höchstem Niveau, aber man hat sehr viel zugelassen. In der K.-o.-Phase muss man kompakter stehen und darf nicht mehr so viele Chancen zulassen."

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Als Topfavorit sieht Bobic die deutsche Elf jedenfalls nicht - noch nicht: "Das geht mir noch zu schnell, wenn ich sehe, wie effektiv die Franzosen gespielt haben, wie die Spanier aufgetreten sind, wie viele Chancen sich die Niederländer herausgespielt haben."

Auf welche beiden Mannschaften Bobic außerdem ein besonderes Auge geworfen hat und welches Spiel für ihn bislang das Highlight der EM war, erklärt er ebenfalls im Podcast kicker Daily - zu hören direkt hier oder überall, wo es Podcasts gibt.

mib

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