Bundesliga

Ermin Bicakcic: "Diese Version von mir habt ihr noch nicht gesehen"

Hoffenheims Verteidiger peilt sein baldiges Comeback an

Bicakcic: "Diese Version von mir habt ihr noch nicht gesehen"

Darf er noch in dieser Saison wieder jubeln? TSG-Verteidiger Ermin Bicakcic arbeitet am Comeback.

Darf er noch in dieser Saison wieder jubeln? TSG-Verteidiger Ermin Bicakcic arbeitet am Comeback. imago images

Es war der 2. Spieltag. Am 27. September 2020 musste der FC Bayern München beim 1:4 in Hoffenheim seine einzige Pflichtspielniederlage in diesem Kalenderjahr hinnehmen. Die Tür geöffnet zur Sensation hatte damals Ermin Bicakcic, der die TSG mit einem feinen Kopfball in Führung gebracht hatte. Wenig später musste er unfreiwillig das Spielfeld verlassen. Ohne gegnerische Einwirkung hatte sich der Verteidiger bei einem schnellen Richtungswechsel das Kreuzband gerissen.

"Ein Musterbeispiel, wie nahe Freud und Leid beieinanderliegen, ich mache das 1:0 gegen Bayern München, hatte ein super Gefühl in diesem Spiel, und dann passiert dir diese Verletzung. Dann bist du erst mal bedient", erinnert sich der 31-Jährige, "ich habe zwei Wochen gebraucht, um mental die Sache zu verarbeiten. Das war meine erste große Verletzung, deshalb wusste ich manchmal nicht, wie ich damit umgehen soll."

Schwierige Momente habe er durchlebt, vor allem wenn er die Kollegen nur im Fernsehen verfolgen konnte. "Du denkst dir, da könnte ich jetzt sein, stattdessen liege ich auf der Couch und das Kühlgerät fürs Knie brummt nebendran." Harte Wochen.

"Wenn ich ein Ziel definieren würde..."

Mittlerweile hat er das geschafft und gibt sich wieder so, wie ihn die TSG-Fans kennen: extrem kämpferisch. In der Reha ringt der Bosnier um ein möglichst baldiges Comeback. "Jetzt habe ich die Chance, noch mehr an mir zu arbeiten, um zu sagen, diese Version von mir habt ihr noch nicht gesehen", erklärt Bicakcic, der bereits seit 2014 für die TSG am Ball ist und dessen Vertrag noch bis 2022 läuft. "So gehe ich an die Sache ran, und wenn ich ein Ziel definieren würde, dann das eine oder andere Spiel in dieser Saison noch zu machen." Ein ehrgeiziges Ziel.

Michael Pfeifer

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