Wintersport

Biathlon | Velepec: "Die Norweger sind ein bisschen nervös"

Bö hadert mit Fluor-Verbot

Biathlon-Bundestrainer Velepec: "Die Norweger sind ein bisschen nervös"

Besser könnte es nicht laufen: Bundestrainer Uros Velepec bleibt aber entspannt.

Besser könnte es nicht laufen: Bundestrainer Uros Velepec bleibt aber entspannt. IMAGO/Christian Heilwagen

Der überragende Saisonstart der deutschen Biathleten bringt nach Ansicht von Bundestrainer Uros Velepec die Konkurrenz langsam ins Grübeln. "Die Norweger sind ein bisschen nervös", sagte der Slowene im schwedischen Östersund. Die in der Vergangenheit so dominanten Skandinavier um Dauersieger Johannes Thingnes Bö sind noch ohne Einzelsieg, während Roman Rees und Philipp Nawrath für den Deutschen Skiverband schon zwei Erfolge in zwei Rennen einfuhren. "Es ist nicht so, dass niemand mitspielen kann. Jetzt machen wir ihnen ein bisschen Sorgen. Das ist auch gut für uns", sagte der 56 Jahre alte Velepec, der im Frühjahr Mark Kirchner im Amt abgelöst hatte.

Vor dem Verfolgungsrennen zum Abschluss des Weltcups in Mittelschweden an diesem Sonntag (16 Uhr) liegen gleich drei Deutsche in der Gesamtwertung vorn. Nach seinem Sprint-Triumph am Samstag führt Philipp Nawrath (102 Punkte) vor Justus Strelow (101) und Roman Rees (90). "Wir sind jetzt Nummer eins, zwei und drei im Weltcup, das ist ein historischer Moment", sagte Velepec, ordnete aber gleich ein: "Wir glauben nicht, dass wir dort sehr lange so bleiben werden, aber wir werden den Moment genießen. Für uns ist das ein Traumtag."

In Rees und Nawrath verdienten sich zu Beginn des WM-Winters bei den Männern schon zwei Deutsche das Gelbe Trikot. Rees verlor das Jersey nach seiner Premiere durch Platz 56 im Sprint aber gleich wieder. Velepec traut noch mindestens einem weiteren aus seinem Team zu, dass er bald die Spitze übernehmen kann. "Justus (Strelow, d. Red.) ist sicher ein heißer Favorit für die Übernahme des Trikots. Er ist ein starker Schütze und in super Form", sagte der Bundestrainer mit Blick auf das Jagdrennen.

Jetzt bin ich schlicht und ergreifend zu schwach, ich brauche mehr Muskeln.

Johannes Thingnes Bö

Unterdessen hadert besagter Johannes Thingnes Bö mit dem Fluor-Verbot im Wintersport. "Es ist ein großer Unterschied mit den fluorfreien Skiern im Vergleich zu vorher", sagte der Norweger: "Früher konnte man auf den Skiern fliegen, ohne Kraft im Oberkörper zu brauchen. Das funktioniert nicht mehr."

Das hat Folgen, auch für den fünfmaligen Olympiasieger. "Jetzt bin ich schlicht und ergreifend zu schwach, ich brauche mehr Muskeln", sagte Bö, der bekannte, "ein Stück weit" hinter seiner Form des Vorjahres zurückzuhängen.

Am Samstag im Sprint von Östersund belegte er lediglich Rang 18 und hatte "nur" die viertbeste Laufzeit. Die Situation fühle sich "wahnsinnig doof" an, meinte Bö: "Es ist eine Herausforderung und ich muss versuchen, wieder zu alter Stärke zu finden."

dpa, sid