Bundesliga

Berlin lockt mit Top-Angebot: Vogt vor Wechsel zu Union?

Hoffenheim vor Verlust von Defensivstütze

Berlin lockt mit Top-Angebot: Vogt vor Wechsel zu Union?

Konstantester Abwehrakteur der Hoffenheimer: Kevin Vogt.

Konstantester Abwehrakteur der Hoffenheimer: Kevin Vogt. IMAGO/eu-images

Nur drei Tage vor dem Start ins neue Fußballjahr am Freitagabend in München gegen den FC Bayern gibt es in Hoffenheim unerwarteten Wirbel um einen möglichen Wechsel von Kevin Vogt zum Ligakonkurrenten Union Berlin. Nach kicker-Informationen locken die Hauptstädter den Routinier mit einem Topangebot.

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Statt mit der TSG um die Rückkehr auf die internationale Bühne könnte der 32-Jährige deshalb fortan mit den aus der Champions League ausgeschiedenen, aber abstiegsgefährdeten Berlinern um den Klassenerhalt kämpfen.

Länger und besser dotierter Vertrag in Aussicht

Dem Vernehmen nach bietet Union Vogt nicht nur einen länger datierten, sondern auch deutlich höher dotierten Vertrag. Bis 2025 wäre der Kontrakt noch im Kraichgau gelaufen, nun soll Vogt noch länger unterschreiben und sein Gehalt erheblich aufstocken. Unions neuer Trainer Nenad Bjelica soll Vogt für die Rolle einplanen, die der schnelle und kreative Spieleröffner auch jahrelang in Hoffenheim ausfüllte: als Kopf einer Dreierabwehrkette. Diese Aufgabe hatte seinerzeit TSG-Coach Julian Nagelsmann für den gelernten Sechser und Außenbahnspieler ausgeheckt.

Zwar wurden Vogts Defizite im Zweikampfverhalten mangels fachspezifischer Ausbildung zum Innenverteidiger regelmäßig offenkundig, dennoch hatte sich der passsichere und sprintstarke Techniker in der letzten Reihe der TSG immer wieder durchgesetzt und war auch in dieser Saison noch der leistungsbeständigste Akteur in einer anfälligen Abwehr, in der im Grunde nur auf den nächsten Patzer Verlass ist.

Ob Ozan Kabak (zuletzt gegen Darmstadt), John Anthony Brooks, Neuzugang Attila Szalai, dessen Vorgänger Stanley Nsoki, Kevin Akpoguma oder zuweilen auch Vogt - immer wieder brachten vermeidbare Fehler die Hoffenheimer vom Kurs ab. Nun geht ausgerechnet der zuletzt noch konstanteste Akteur, der dieses allzu verlockende Angebot wohl nicht ausschlagen möchte.

Verhandlungen über Ablöse laufen

Allerdings wird Union angesichts der Bedeutung des Spielers und einer verbleibenden Vertragslaufzeit von eineinhalb Jahren auch eine angemessene Ablöse überweisen müssen. Die dürfte sich zwischen zwei und drei Millionen Euro bewegen. Die Verhandlungen laufen.

Ob Hoffenheim gegebenenfalls erneut auf dem Transfermarkt aktiv wird, ist offen. Es wäre aber auch nicht zwingend notwendig, denn mit Florian Grillitsch verfügt die TSG über einen Spieler, der in der Vergangenheit auch schon die Vogt-Rolle gespielt hatte. Auch Brooks hat Erfahrung als Chef einer Dreierkette, allerdings lässt sich der deutlich langsamere Hüne deshalb oft zu tief fallen.

Womöglich aber stellt Trainer Pellegrino Matarazzo auch auf Viererkette um. Die hatte er etwa gegen Bochum (3:1) erfolgreich praktiziert. Ohnehin neigt Matarazzo perspektivisch zur Vierer-Lösung, sah seinen Kader bislang aber dafür nicht spezifisch zusammengestellt.

Union wäre die sechste Bundesliga-Station

Vogt kam im Sommer 2016 vom 1. FC Köln nach Hoffenheim und war zwischenzeitlich mal für ein halbes Jahr (2020) an Werder Bremen verliehen gewesen. Union wäre bereits seine sechste Station in der Bundesliga. Der gebürtige Wittener spielte zunächst beim VfL Bochum, später in Augsburg, Köln, Hoffenheim, kurz in Bremen und nun in der Hauptstadt.

Michael Pfeifer

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