Bundesliga

Bekannte Rezepte, gewohnte Stärken: Freiburg zurück in der Spur

Lienhart legt vor: Zeit für eine Wette mit Ginter?

Bekannte Rezepte, gewohnte Stärken: Freiburg zurück in der Spur

Stabilisatoren: Philipp Lienhart und Matthias Ginter.

Stabilisatoren: Philipp Lienhart und Matthias Ginter. IMAGO/Nordphoto

Matthias Ginter war bewusst, dass die Partie gegen den FCA nicht gerade Vergnügungssteuerpflichtig war. "Für den neutralen Zuschauer war es kein Leckerbissen", gestand der Abwehrchef. "Aber am Ende haben wir zu Null gespielt und 2:0 gewonnen und sind mit zehn Punkten gut dabei. Da können wir zufrieden sein." Recht hat er.

Zwei Aspekte stachen am Sonntagnachmittag heraus. Wie schon beim 0:0 in Frankfurt ging der Sport-Club ohne Gegentor vom Platz - nach dem 0:5 in Stuttgart und dem 2:4 gegen den BVB keine Selbstverständlichkeit. Die Faktoren sind vielfältig. "Wir haben intensiv im Video besprochen, was wir besser machen können. Das hat uns unheimlich gutgetan", erklärt Philipp Lienhart. Der Österreicher und sein Nebenmann Ginter haben beide nach einem wechselhaften Saisonstart ihre gewohnte Sicherheit als Stützen der Defensive wieder gefunden.

Atubolus Selbstvertrauen

Mit ihrer Erfahrung hätten die beiden Innenverteidiger wohl auch noch den ein oder anderen Rückschlag mehr verkraften können und dennoch wieder in die Spur gefunden. Auf der Torhüterposition hätte das womöglich anders ausgesehen. Umso wichtiger waren die beiden weißen Westen für Noah Atubolu. Mal patzte der erst 21 Jahre alte Bundesligadebütant bei seinen ersten Auftritten, mal wurde er von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Zweimal konnte er in der Liga jetzt seine Klasse unter Beweis stellen und wichtiges Selbstvertrauen sammeln.

"Es ist für ihn nicht ganz einfach gewesen, das ist ganz normal. Das haben wir vor der Saison gesagt, dass es Rückschläge geben kann", erklärt Ginter, der nicht nur mehr Sicherheit und Routine bei seinem Hintermann wahrnimmt. "Er wird auch mit dem Ball mutiger, traut sich mehr Dinge zu, ohne es zu übertreiben."

Grifos Rezepte

Erfolgreich war der späte Nachmittag, weil neben der Rückkehr zur gewohnten Stabilität auch auf Vincenzo Grifos bekannte Rezepte Verlass war. Erst schoss sich der 30-Jährige vom Elfmeterpunkt den Torlos-Ballast in der Liga von der Seele - wohlgemerkt sein 21. Strafstoßtor in der Bundesliga beim 23. Versuch - dann fand auch sein zweites Patentrezept in der Angriffsküche Anwendung: Eckball Grifo, Kopfball, Tor.

In diesem Fall durfte sich Philipp Lienhart feiern lassen. "Es wäre mal wieder Zeit für ein Tor, habe ich mir schon gedacht, aber es ist natürlich nicht so leicht", erzählte der Österreicher schmunzelnd. Am 28. Januar traf der 27-Jährige zuletzt, es war sein einziger Treffer in der Vorsaison. Übrigens gegen Augsburg.

Schlotterbecks verlorene Wette

Als Nico Schlotterbeck noch im Breisgau an Lienharts Seite spielte, lieferten sich die beiden ihr kleines "Privatduell" um die Torjägerkanone. Mit fünf Treffern gewann Lienhart 2021/22 knapp gegen Schlotterbeck (4), der danach zum BVB wechselte. Mit Nachfolger Ginter hat es eine solche Wette bisher nicht gegeben. "Zum Glück haben wir es letztes Jahr nicht gemacht", erzählt Lienhart lachend. Denn Ginter hat in der Vorsaison vier Treffer erzielt. Jetzt hat Lienhart vorgelegt und kündigt Richtung Ginter an: "Jetzt können wir drüber reden."

Moritz Kreilinger

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