Bundesliga

Maximilian Beiers Schlüsselspiel am Schlossberg

TSG-Talent trifft und dreht die Partie

Beiers Schlüsselspiel am Schlossberg

Trumpfte in Heidenheim auf: Maximilian Beier.

Trumpfte in Heidenheim auf: Maximilian Beier. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Gerade mal 20 Jahre alt ist Maximilian Beier, und doch liegen seine ersten Profitore für Hoffenheim schon fast drei Jahre zurück. Damals hatte das 2018 aus Cottbus geholte Eigengewächs schon einmal kräftig hingelangt, und auch damals hatte auf der Gegenseite ein gewisser Tim Kleindienst gestanden. Denn im Dezember 2020 hatte die TSG in der Europa League den überforderten belgischen Vertreter KAA Gent 4:1 besiegt, Jungspund Beier hatte gleich zweimal getroffen und Andrej Kramaric ein weiteres Tor aufgelegt.

Dennoch war Beier, der auch in der Bundesliga neun Einsätze in zwei Spielzeiten verbucht hatte, nach jener Saison nach Hannover verliehen worden, wo er in den vergangenen zwei Jahren reifte und in insgesamt 68 Pflichtspielen 15 Treffer markierte. Mit deutlich mehr Profi-Erfahrung kehrte der gebürtige Brandenburger diesen Sommer nun zurück, um in Hoffenheim den endgültigen Durchbruch in der 1. Liga zu vollziehen.

Mein Tor hat den Weg geebnet.

Maximilian Beier

Auf diesem Weg dürfte sein Auftritt am Samstag in Heidenheim ein Schlüsselspiel gewesen sein. Denn wirkungsvoller kann ein Einwechselspieler kaum sein. Nur zwei Minuten auf dem Platz, da steckte Beier den Ball überlegt durch auf den startenden Wout Weghorst und eröffnete dem allein auf Heidenheimer Tor zustrebenden Niederländer eine top Gelegenheit, die nur eine starke Rettungstat von Tim Siersleben zunichtemachte. Gut zehn Minuten später dann markierte Beier auch sein erstes Bundesligator, als er die Flanke von Tom Bischof entschlossen über die Linie drückte. "Ich konnte diesen Moment gar nicht richtig genießen", gestand der Schütze später, "es ging nur darum, schnell weiterzumachen, wir brauchten noch zwei Tore.  2:0 ist das gefährlichste Ergebnis im Fußball, da kann alles noch passieren. Mein Tor hat den Weg geebnet."

Und wie! Nach dem zügig folgenden Ausgleich durch Pavel Kaderabek entsprang schließlich auch die Entscheidung zugunsten Hoffenheims einer Beier-Aktion. Der TSG-Angreifer war - zunächst von Schiedsrichter Robert Hartmann unbemerkt von Siersleben im Strafraum zu Fall gebracht worden, doch nach dem Hinweis aus dem Kölner Keller gab es Strafstoß für Hoffenheim, den Kramaric schließlich im zweiten Versuch verwandelte. Ein Triumpf, an dem Beier maßgeblich beteiligt war.

"Ich habe probiert, mein Bestes zu geben. Ein 0:2-Rückstand ist nicht das optimale Ergebnis, um reinzukommen. Aber die Mannschaft hat mich gut in Szene gesetzt, speziell Tom Bischof mit seiner super Flanke. Es hat dann gut geklappt und ich bin sehr glücklich. Zusammen haben wir es geschafft", freute sich Beier, "vor dem Elfer habe ich einen Kontakt gespürt und mir schon gedacht, dass es einen Strafstoß geben wird. Ich muss der Mannschaft nach dem Spiel und meinem ersten Bundesligator sicher einen ausgeben." Umgekehrt hätte sich Beier sicherlich auch was verdient.

Überhaupt waren es Hoffenheims junge Wilde, die den Spielverlauf kippten. So verbuchte der 18-jährige Tom Bischof in seinem 14. Bundesligaspiel mit der Vorarbeit zum 1:2 seinen ersten Scorerpunkt. Zudem erhöhte er gemeinsam mit dem ebenso eingewechselten Finn Ole Becker die Kombinationsqualität und -frequenz, Beckers Schuss landete erst am Pfosten, dann am Rücken des Heidenheimer Keepers Müller und schließlich vor den Füßen von Pavel Kaderabek, der zum 2:2 einschob. "Die Einwechselspieler haben uns Sicherheit gegeben mit Ball, die Kids, die am Ende kamen, haben unbekümmert gespielt, sich getraut aufzudrehen, ins Eins-gegen-eins zu gehen, gute Pässe gespielt", lobte Kevin Akpoguma, der mit seinen 28 Jahren mittlerweile zu den Hoffenheimer Routiniers zählt.

Michael Pfeifer

Bilder zur Partie 1. FC Heidenheim gegen TSG 1899 Hoffenheim