Südwest

Schott Mainz ersetzt Ay durch Horozovic

26-Jähriger jüngster Regionalliga-Trainer

"Bedenkliche Auftritte": Schott Mainz ersetzt Ay durch Horozovic

Tief im Keller: Trainer Aydin Ay muss beim TSV Schott Mainz gehen.

Tief im Keller: Trainer Aydin Ay muss beim TSV Schott Mainz gehen. IMAGO/Beautiful Sports

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 Der 40-Jährige holte vorige Saison das Double aus Oberliga-Meisterschaft und Verbandspokal. Doch nach zuletzt fünf Niederlagen am Stück hat seine Mannschaft als Vorletzter bereits neun Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

"Aydin hat unzweifelhaft große Verdienste um den Verein", sagt der Sportliche Leiter Sascha Meeth, der das große Engagement Ays hervorhebt. Doch teils "bedenkliche Auftritte" sowie eine "gewissen Unzufriedenheit" in der Mannschaft hätten den Ausschlag zur Trennung gegeben.

Spektakulär ist die Nachfolgelösung. Am Freitagabend wurde Samuel Horozovic der Mannschaft als neuer Chefcoach vorgestellt. Der 26-Jährige löst damit Tim Görner (27, FSV Frankfurt) als jüngster Chefcoach der höchsten vier deutschen Spielklassen ab. Bislang trainierte der A-Lizenz-Inhaber die U 19 des TSV Schott. Zudem ist Horozovic Jugendleiter und auch fester Angestellter in dem größten Breitensportverein in Rheinland-Pfalz.

Eine "Riesenherausforderung"

"Er ist Schottler durch und durch, braucht keine lange Anlaufzeit, ist technisch-taktisch auf einem sensationellen Niveau, macht ein Super-Training", sagt Meeth, der von einer Team-Lösung spricht. Co-Trainer wird der frühere Schott-Spieler und Jugendkoordinator Nenad Simic. Auch Meeth selbst will den im Aktivenfußball noch unerfahrenen Horozovic unterstützen. "In meinem Alter ist diese Aufgabe eine Riesenherausforderung, der ich mich gewachsen fühle", betont der 26-Jährige. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt haben weder Meeth noch Horozovic aufgegeben.

Horozovic spielte nie höher als in der Verbandsliga und beendete seine aktive Laufbahn bereits mit Anfang 20, um auf die Karte Trainer zu setzen. Nun gehe es darum, viele Gespräche mit den Spielern zu führen und den Spaß im Training zurückzubringen. Das habe, so lautet die Kritik aus Spielerkreisen an Ay, zuletzt gefehlt. Erst unlängst hatte der langjährige Schott-Spieler Manuel Schneider Knall auf Fall seine Laufbahn beendet, verbunden mit scharfer Kritik am damaligen Chefcoach.

"Bei fünf Niederlagen in Folge sind die sportlichen Argumente relativ klar. Ich muss und werde die Entscheidung akzeptieren", sagt Ay. "Dass ich gern weitergemacht hätte, ist klar. Ich wünsche dem TSV Schott und der Mannschaft nur das Beste. Natürlich bin ich enttäuscht und traurig. Aber es war ein fairer, offener Austausch."

Torben Schröder

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