Für den FC Bayern ging es nach dem 2:2 beim FC Arsenal in der Champions League um Einiges: Mit einem Triumph des 1. FC Köln in der Allianz-Arena und einer Niederlage des VfB Stuttgart parallel dazu wäre Bayer 04 Leverkusen bereits am Samstag Deutscher Meister geworden - ohne selbst gespielt zu haben. Die Werkself trifft ja erst am Sonntag auf Bremen.
Ohne den gesperrten Trainer Thomas Tuchel (vierte Gelbe Karte beim 2:3 in Heidenheim) rotierten die Süddeutschen ordentlich: Torhüter Ulreich, Guerreiro, Mazraoui, Pavlovic, Coman, Müller und Tel ersetzten Keeper Neuer (geschont nach Adduktorenverletzung), Davies, Goretzka, Laimer, Musiala (alle Bank), Sané (Schambeinprobleme) und Gnabry (Oberschenkelverletzung).
Kölns Trainer Timo Schultz hielt sich im Vergleich zum späten 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum dagegen mit Änderungen zurück: Jacob Christensen kam zu seinem Startelfdebüt in der Bundesliga und lief anstelle des gelb-gesperrten Eric Martel auf, Faride Alidou ersetzte Davie Selke (Mittelfußbruch) in der Offensive.
Köln hält zu Beginn gut dagegen
Die Wichtigkeit der Partie war den Bayern anzumerken - allerdings erst nach Ablauf der ersten Viertelstunde. Köln stand sicher, presste situativ sehr hoch und kam durch Adamyan (9. und 20.) zu den ersten dicken Chancen. Dann aber drehte sich das Kräfteverhältnis Stück für Stück: Bayern übernahm die Kontrolle, schnürte die Gäste immer weiter ein.
Und kam zu Chancen: Schwäbe musste gleich zweimal retten, als er erst sensationell gegen Guerreiro (30.) und dann noch souverän gegen Kane (41.) eingreifen musste. Außerdem schepperte der Ball zweimal ans Aluminium, erst von Kane (35.) und dann nach einem Versuch von Tel (43.). Besonders die rechte Seite mit Kimmich, Müller und Coman machte dabei gut Druck. Immer wieder aber standen die Bayern auch ratlos vor dem massiven FC-Riegel - und ließen ihrerseits Gegenstöße mit Möglichkeiten wie der von Alidou, der eine Finkgräfe-Flanke nicht verwerten konnte (43.), zu.
Bundesliga - 29. Spieltag
Guerreiro macht den Dosenöffner
Viele Chancen, ein deutliches Übergewicht für den FCB - so ging es auch in den ersten Minuten nach der Pause weiter. Dass Coman nach dem Wiederanpfiff schnell wieder vom Platz musste, weil er sich das rechte Bein ohne Gegnereinwirkung verdreht hatte, fiel spielerisch nicht ins Gewicht. Musiala fügte sich etwa mit einem ersten Abschluss (52.) über das Tor gut ein, Tel scheiterte dann erneut am herausragenden Schwäbe (53.).
Den Dosenöffner machte dann Guerreiro, der eine Kimmich-Ecke vom Sechzehnereck in den langen Winkel schlenzte (65.). In der Folge wechselte Schultz Offensivkräfte ein, doch Druck aufbauen konnten die Gäste nicht mehr. Dafür spielten die Hausherren die Partie locker und ungefährdet herunter, einzig Upamecanos Fehlpass auf den einsprintenden und zuvor eingewechselten Waldschmidt (89.) sorgte noch mal kurz für Spannung, bevor Müller ein Missverständnis zwischen Waldschmidt und Christensen ausnutzte, um den Endstand herzustellen (90.+2).
Der FC Bayern erwartet nun am Mittwoch (21 Uhr) den FC Arsenal zum Viertelfinalrückspiel in der Champions League. Am darauffolgenden Samstag ist der Rekordmeister um 18.30 Uhr bei Union Berlin zu Gast. Der 1. FC Köln hat drei Stunden zuvor im Kampf um den Klassenerhalt ein weiteres wichtiges Heimspiel gegen Darmstadt vor der Brust - vor allem, nachdem der Rückstand auf den Relegationsplatz in der Tabelle nun bereits vier Zähler beträgt.