Bundesliga

Baumgart: "Wer Spiele vom FC sieht, der sieht kein Gebolze"

Köln holt den ersten Dreier der Saison

Baumgart: "Wer Spiele vom Effzeh sieht, der sieht kein Gebolze"

Den Moment genießen: Steffen Baumgart.

Den Moment genießen: Steffen Baumgart. IMAGO/Beautiful Sports

"Wir sind ja nicht dumm und doof sind wir schon gar nicht", hatte Steffen Baumgart vor Anpfiff des Rhein-Derbys gegen Gladbach bei DAZN gesagt und erklärt: "Wir sehen auch, dass wir nur einen Punkt haben. Es kann nicht alles gut gewesen sein." Nach den 90 Minuten und dem klargemachten 3:1-Sieg war der Kölner Coach dann aber gut gelaunt, auch wenn er seine Gefühle nicht extrovertiert zu Schau stellte. Er lobte seine Spieler zu deren Leistung.

Die seien trotz der schwierigen Ausgangslage "mit sehr viel Selbstvertrauen und Selbstverständnis ins Spiel gegangen. Das muss man erstmal so hinkriegen." Auf dem Platz sei man dann vor allem in der ersten Hälfte "sehr dominant" gewesen, die zweite Hälfte sei dann "eher ausgeglichen" gewesen - unter dem Strich sei der Sieg "aufgrund beider Halbzeiten ein sehr verdienter" gewesen.

Der Derbyerfolg "tut gut", gab Luca Waldschmidt, Torschütze des 3:1, zu und führte fort: "Für alle im Stadion und für uns." Endlich habe man sich mal für den eigenen Aufwand belohnt. Der 27-Jährige äußerte sich auch zum Kölner Chancenwucher, dem er sogar etwas Positives abgewinnen konnte. "Es hat uns auch ein gutes Gefühl gegeben, weil wir gemerkt haben, dass wir drin sind und Chancen haben."

Das Problem mit den Chancen

Und dennoch wäre die schwache Chancenverwertung die Geißböcke beinahe teuer zu stehen gekommen, denn nach der Halbzeit fiel der zwischenzeitliche Ausgleich der Gladbacher. Der Effzeh habe darauf aber richtig reagiert, merkte Waldschmidt an: "Ruhe bewahren und die richtigen Entscheidungen treffen", sei wichtig gewesen: "Das haben wir dann zweimal gemacht und das Spiel auf unsere Seite gezogen. Wichtig, dass wir nach dem Rückschlag nicht zusammengebrochen sind." Baumgart sah das ähnlich. "Gladbachs erster Kopfball ging ins Tor, umso wichtiger, dass die Jungs drangeblieben sind. Heute hatten wir dann auch das Quäntchen Glück, das wir in der Vergangenheit nicht hatten."

Es kann sich jeder vorstellen, wie schnell hier Druck aufkommt.

Steffen Baumgart

Großen Anteil am Erfolg hatte auch Florian Kainz, der gleich zweimal per Elfmeter traf. "Wir wussten, worum es geht", sagte der Kapitän und stellte fest, dass man auch entsprechend aufgetreten sei. "In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, waren aggressiv, waren giftig und haben mit Ball guten Fußball gespielt. Hinten raus haben wir es mit einem Mann in Überzahl auch gut gemacht. Wir sind erleichtert und froh, dass wir die ersten drei Punkte und das Derby gewonnen haben."

Coach Baumgart gefiel auch die Art und Weise, wie der Sieg eingefahren wurde, auch gerade, weil zuletzt medial durchaus Kritik am eingeschlagenen Weg der Kölner aufgekommen war. "Der Coach betont immer den Weg und den werden er und die Jungs nicht verlassen, auch wenn viele drumherum gerne erzählen, dass der anders aussehen hätte können", sagte der 51-Jährige und machte deutlich: "Für uns ist der Weg vorgegeben und klar."

Baumgart gab zu, dass man weiß, "dass wir auf die Art und Weise nicht jedes Spiel gewinnen werden", dafür werde man jedoch mit gutem Fußball belohnt: "Wer Spiele vom Effzeh sieht, der sieht kein Gebolze, der sieht Fußball - und das freut uns." Kainz wiederum hob hervor, dass man gesehen haben, "dass wir mit dem Fußball, der uns die letzten zwei Jahre stark gemacht hat, auch weiterhin erfolgreich sein können."

Der erste Dreier der Saison war zugleich eine kleine Befreiung. "Es kann sich jeder vorstellen, wie schnell hier Druck aufkommt", sagte Baumgart und lobte sowohl die Spieler aus auch den gesamten Verein für dessen Umgang mit der Krise: "Das gab's hier schonmal anders. Es ist schön, dass wir trotzdem Licht am Ende des Tunnels sehen."

drm

Bilder zur Partie 1. FC Köln gegen VfL Borussia Mönchengladbach