Bundesliga

Ausgliederung auf Schalke? "Wir arbeiten an einem Konzept"

S04-Vorstände Schneider und Jobst über die Lage in Gelsenkirchen

Ausgliederung auf Schalke? "Wir arbeiten an einem Konzept"

Müssen Schalke wieder auf Kurs bringen: Jens Buchta (li.), Alexander Jobst und Jochen Schneider.

Müssen Schalke wieder auf Kurs bringen: Jens Buchta (li.), Alexander Jobst und Jochen Schneider. imago images

Schalke 04 steht am Scheideweg - sportlich, vor allem aber, was die Klubstruktur betrifft. "Langfristig gesehen" spricht Alexander Jobst von "einer Gabelung, an der es zwei Wege für uns gibt: Entweder wir verabschieden uns von unseren langfristigen sportlichen Zielen - dann können wir weitermachen wie bisher. Oder aber wir wollen auch in Zukunft ein ambitionierter Verein sein, dann müssen wir uns mit einer Strukturveränderung beschäftigen."

Jobst, Vorstand Marketing, Vertrieb und Organisation, äußert sich gemeinsam mit Jochen Schneider, Vorstand Sport und Kommunikation, im kicker-Interview (Montagsausgabe) so klar wie nie zuvor zu den internen Ausgliederungsplänen. "Wir arbeiten derzeit an einem Konzept, um dem FC Schalke 04 eine Struktur zu geben, die zum einen zu 104 Prozent zu unserem Verein passt, es uns zum anderen aber ermöglicht, langfristig wieder höhere Ziele in Angriff zu nehmen", sagt Jobst.

Die beiden S04-Vorstände wissen, dass "es noch Zeit benötigt" - die sich der Klub auch nehmen will. "Aber sobald wir die Vorarbeiten abgeschlossen haben, werden wir unsere Fans und Mitglieder einbinden, das Für und Wider gemeinsam abwägen und uns in aller Ruhe detailliert austauschen", kündigt Jobst den Dialog mit den Anhängern an.

Lautstärke ist nicht immer repräsentativ.

Alexander Jobst

Die Ausgliederungsgegner unter den rund 160.000 Mitgliedern halten mit ihrer Kritik seit jeher nicht hinterm Berg. Jobst sagt dazu: "Lautstärke ist nicht immer repräsentativ." Seiner Einschätzung nach "ist eine Mehrzahl der Mitglieder bereit, darüber zu diskutieren. Die Corona-Pandemie hat diese Bereitschaft nach meinem Gefühl zusätzlich erhöht". Vielen Fans sei "deutlich geworden, dass eine Veränderung unumgänglich ist".

Ausgliederung à la Bayern "passt nicht zu Schalke"

Jobst und Schneider betonen, "dass wir eine Strukturveränderung nicht holterdiepolter durchführen wollen". Vielmehr sei das Gegenteil der Fall. "Wir wissen, dass das die entscheidende Frage für die Zukunft unseres Vereins ist. Deshalb werden wir ein Konzept vorstellen, das sich den Werten und Traditionen dieses Vereins verpflichtet fühlt und das überzeugungs- und begeisterungsfähig ist." Die Vereinsführung ist bemüht, ein Modell auszuarbeiten, das perfekt auf die Königsblauen zugeschnitten ist. Jobst: "Ein klassisches Ausgliederungsmodell wie etwa beim FC Bayern ist bei uns nicht zu realisieren, weil es einfach nicht zu Schalke 04 passt."

Toni Lieto, jj, md

Im großen kicker-Interview (Montagsausgabe - oder ab Sonntagabend im e-Magazine) äußern sich Jobst und Schneider auch zu Clemens Tönnies. Außerdem spricht das Vorstandsduo über die Strahlkraft des FC Schalke, Transfers, die Entlassung von David Wagner sowie den eingeschlagenen Weg mit Manuel Baum und Naldo.

Schauriges Schalke: Zwölf Statistiken zum Vergessen