Champions League

Auf großer Bühne: Lukas Nmecha und die Steilvorlage

Weghorst-Ersatz vor Startelf-Debüt in der Champions League

Auf großer Bühne: Nmecha und die Steilvorlage

Brennt auf seinen ersten Startelfeinsatz in der Königsklasse: Wolfburgs Lukas Nmecha.

Brennt auf seinen ersten Startelfeinsatz in der Königsklasse: Wolfburgs Lukas Nmecha. imago images/regios24

Gerade mal zwei Wochen, auf den Tag genau, wird es am Mittwochabend gedauert haben, bis Lukas Nmecha jene Möglichkeit bekommt, die er sich offenkundig schon vorher zugedacht hatte. Weil Wout Weghorst sich mit Covid-19 infiziert hat, dürfte der deutsche U21-Europameister dessen Platz im Angriff des VfL Wolfsburg einnehmen. An jenem zurückliegenden vorvergangenen Mittwoch hatte Nmecha bei einem Testspielsieg gegen den Hamburger SV (4:1) mit drei Treffern erst brilliert - und anschließend getönt: "Ich denke immer, dass ich der beste Stürmer bin." Weghorsts Ausfall könnte da als Steilvorlage dienen, diesmal auf vergleichsweise großer Bühne, in der Champions-League-Partie am Mittwoch (18:45 Uhr) bei RB Salzburg. Es wäre sein internationales Startelf-Debüt.

Bereits am vergangenen Samstag hatte Nmecha in der Bundesliga eine Chance von Beginn an bekommen und damit den Vorzug vor dem zuletzt formschwachen Weghorst, der später noch eingewechselt worden war. Der 22-Jährige spielte zwar 90 Minuten durch, konnte der 0:2-Niederlage bei Union Berlin jedoch auch nicht entschieden entgegenwirken (kicker-Note 4).

Weghorsts Ausfall "schade"

Nun also der 3. Spieltag in der Königsklasse, gegen den österreichischen Meister. Nach zwei Unentschieden gegen Lille (0:0) und Sevilla (1:1) handelt es sich inzwischen um eine richtungsweisende Partie für den VfL, nicht zuletzt auch aufgrund von zuletzt sechs sieglosen Spielen und drei Bundesliga-Niederlagen in Folge. "Der Druck ist da, das ist für mich auch kein Problem", sagte der österreichische Ersatztorwart des VfL, Pavao Pervan, am Dienstagabend auf der Pressekonferenz in Salzburg, "an solchen Drucksituationen wächst man, man muss sich ihnen stellen". Trainer van Bommel ergänzte: "Da muss man ruhig bleiben."

Dass Weghorst in Salzburg fehlen wird, bedauert der Coach, "das ist schade". Ein Startelfeinsatz Nmechas liegt dadurch mehr als nahe, auch wenn sich van Bommel zumindest öffentlich zugeknöpft gibt: "Es kann sein, dass Lukas spielt." Zweimal wurde er auf internationaler Bühne zuvor lediglich eingewechselt. Im kicker-Doppelinterview mit Bruder Felix hatte er seine persönlichen Ansprüche kürzlich noch einmal untermauert: "Ich bin nach Wolfsburg gekommen, um zu spielen." Macht er es gut, wird sich Weghorst nach seiner Rückkehr, mit der wahrscheinlich erst nach dem übernächsten Ligaspiel gegen Leverkusen zu rechnen sein wird, wohl erst mal hintenanstellen müssen. Zwei Ligatore hat Nmecha bislang erzielt.

"Es sind zwei verschiedene Spielertypen"

Durch den personellen Wechsel im Sturmzentrum wird sich zwangsläufig auch das VfL-Angriffsspiel ändern. "Wout ist groß, nicht so schnell wie Lukas - es sind zwei verschiedene Spielertypen", sagt van Bommel dazu nur. Pervan konkretisiert: "Wout hat sich alles in seiner Karriere hart erarbeitet. Er hat großes Vertrauen in seine Fähigkeiten und weiß, dass er jederzeit das entscheidende Tor schießen kann", so Wolfsburgs Nummer zwei.

"Mit Lukas haben wir einen hochbegabten Spieler, der in den Bewegungen vielleicht noch mal feiner wirkt als Wout und einen überragenden Abschluss hat", führte der Österreicher weiter aus: "Er hat großes Tempo und kann den Ball gut behaupten." Nicht, dass van Bommel überhaupt eine Wahl hätte. Doch gegen einen Gegner wie RB Salzburg, der mit einer hohen läuferischen und spieltaktischen Intensität hantiert, wird Nmechas Geschwindigkeit sicher nicht von Nachteil sein.

Tim Lüddecke

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