Bundesliga

BVB: Auf die Eskorte für Sabitzer folgt eine individuelle Einheit

BVB-Neuzugang steht erstmals in Schwarz und Gelb auf dem Platz

Auf die Eskorte für Sabitzer folgt eine individuelle Einheit

Im Kreise der neuen Kollegen: Marcel Sabitzer (Mitte).

Im Kreise der neuen Kollegen: Marcel Sabitzer (Mitte). Matthias Dersch

Von Dortmunds USA-Reise berichtet Matthias Dersch

Der erste volle Arbeitstag als BVB-Profi beginnt für Marcel Sabitzer am Mittwochvormittag um 10.53 Uhr, als er den Rasen des Trainingsgelände in San Diego betritt. Eskortiert wird er von Ramy Bensebaini und Emre Can, die ihren neuen Mitspieler in die Mitte genommen haben. Geleitschutz allerdings benötigt der 29-Jährige nicht. Er ist kein Youngster, sondern kommt mit der Erfahrung aus Leipzig, München und Manchester zum BVB - und er soll sofort dabei helfen, die Lücke zu schließen, die Jude Bellingham durch seinen Wechsel zu Real Madrid ins Dortmunder Mittelfeld gerissen hat.

Dass er das nötige Selbstvertrauen besitzt, das macht er gleich nach seiner Unterschrift in Dortmund am vergangenen Montag deutlich: "Ich will vorangehen", sagte er in seinem ersten Interview mit den klubeigenen Medien des BVB und gab direkt die Richtung vor: "Wenn du Spieler von Borussia Dortmund bist, dann musst du nach dem Höchsten streben. Ich bin bereit, für die Meisterschaft und den Pokal zu kämpfen."

Einsatz im Test am Freitag ungewiss

Die gut einstündige Premieren-Einheit am Mittwochvormittag absolvierte er nach dem langen Flug am Vortag noch abseits der großen Gruppe. Gemeinsam mit Jamie Bynoe-Gittens trainierte er unter der Anleitung des neuen Athletiktrainers Marcelo Martins auf einem kleinen Nebenplatz, wo kombinierte Lauf- und Passübungen auf seinem Programm standen. Ob er am Freitag, wenn der BVB auf den US-Zweitligisten San Diego Loyal trifft, bereits sein Debüt für den BVB feiern kann, ist aktuell noch offen. Wahrscheinlicher ist ein Premiereneinsatz gegen seinen Ex-Klub Manchester United auf der zweiten Station der Dortmunder USA-Reise in Las Vegas.

Überstürzen müssen weder der BVB noch Sabitzer etwas. Wichtig ist der Saisonstart. Bis dahin soll Sabitzer sich an die neuen Mitspieler und die neuen Prinzipien gewöhnt haben. Seine Erfahrung dürfte ihm dabei helfen. "Ich glaube, dass das gut harmonieren wird", sagt Julian Brandt, der als Achter künftig an der Seite des Österreichers spielen wird, wenn beide auf dem Platz stehen.

Sabitzer kennt die meisten seiner Mitspieler aus der Bundesliga. Er ist das intensive Spiel gewöhnt, dass BVB-Trainer Edin Terzic von seinem Team sehen möchte. Was das Pressingverhalten und die Giftigkeit in den direkten Duellen angeht, dürfte er vielen seiner Kollegen dank der Ausbildung bei RB sogar etliches voraushaben.

Er selbst sagt über sich, er sei "physisch stark", habe "einen guten Schuss" und sei "ehrgeizig und energiegeladen". Auch die Zweikämpfe und die Spielintelligenz "können Attribute sein, die mich auszeichnen. Und ich kann nur sehr schlecht verlieren." Sabitzer passt damit perfekt ins Profil, das die BVB-Verantwortlichen um Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl aufgestellt haben - und hat trotz seiner Vergangenheit in Salzburg, Leipzig und München das Potenzial, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. "Ich will", sagt er selbst, "dass der Funke von mir auf die Tribüne überspringt."

Versuchen wird er das erstmals am 6. August können, wenn der BVB gegen Ajax Amsterdam zur offiziellen Saisoneröffnung in den Signal Iduna Park bittet.

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