2. Bundesliga

0:3 gegen Heidenheim: In Nürnberg ist die Euphorie verflogen

Heidenheim deckt sämtliche Schwächen des FCN auf

Auf allen Ebenen versagt: In Nürnberg ist die Euphorie verflogen

Hängende Köpfe beim Club nach einer desaströsen Leistung gegen Heidenheim.

Hängende Köpfe beim Club nach einer desaströsen Leistung gegen Heidenheim. IMAGO/Zink

Immer wieder betont Robert Klauß, dass man in dieser ausgeglichenen 2. Liga jedes Spiel am Limit absolvieren muss, um Punkte einzufahren. Nach nun vier absolvierten Liga-Partien lässt sich bilanzieren, dass dies seiner Mannschaft bisher nur einmal wirklich gelungen ist. Verwunderlich daran ist jedoch, dass man am 2. Spieltag im Derby gegen Fürth sämtliche erforderliche Elemente abrief, dieses Erlebnis aber nicht in einen Lauf ummünzte.

Vielmehr liefert der Club seitdem den Eindruck, mit dem Derbysieg satt zu sein, da seitdem nicht mehr annähernd das gezeigte Limit erreicht wurde. "Wir wollten eigentlich die Euphorie aus dem Derby mitnehmen. Das 0:0 in Regensburg war in Ordnung. Aber das hier heute …" Christian Mathenia fehlten ein wenig die Worte für das, was der FCN am Freitagabend seinen 27.155 Zuschauern als Leistung verkaufen wollte.

Aktive Fanszene wendet sich ab

Mit 0:3 verlor Nürnberg gegen Heidenheim, völlig verdient, da die Gäste den Franken in allen Bereichen überlegen waren. Nur fünf Minuten lang (25. bis 30.) agierte der Club auf Augenhöhe, die restliche Spielzeit scheiterte man laut Trainer Klauß "auch an unserer eigenen Erwartungshaltung". Woher diese aber nach einem mühevollen Weiterkommen im DFB-Pokal gegen einen Regionalligisten und einem spielerischen Versagen in Regensburg stammt, ist nicht zu erklären.

Bereits zur Pause gab es Pfiffe von den Rängen, weit vor Spielende wendete sich die aktive Fanszene vom Geschehen auf dem Rasen ab und besang lieber sich selbst, ehe nach Schlusspfiff weitere Pfiffe durch das Achteck schallten. "Es ist verständlich, dass die Fans enttäuscht sind. Sie dürfen ihren Unmut nach so einer Leistung auch kundtun", so Mathenia, der erkannte, dass seine Mitspieler "in fast allen Situationen immer einen Schritt zu spät" kamen.

Zweikampfverhalten nicht zweitligawürdig

Auch das war ein Grund für das Versagen gegen Heidenheim, "viele einfache Fehler" (Klauß) und ein allen voran nicht zweitligawürdiges Zweikampfverhalten waren weitere. "So wie heute, darf man nicht auftreten. Wir haben weder offensiv noch defensiv einen Fuß auf die Erde bekommen. So ein Auftritt ist absolut bitter", sah auch Lino Tempelmann ein, dass man so weit weg ist von sämtlichen Ansprüchen.

"Ein richtig beschissener Abend", wie Klauß das 0:3 noch betitelte, bringt den Club nun früher als gedacht und gewollt unter Zugzwang. Dass es der FCN dennoch besser kann, darf er am kommenden Samstag in Sandhausen beweisen. Dort, wo wirklich alle Zweitliga-Tugenden abgefragt werden. "Jetzt sind wir in der Pflicht, in der nächsten Woche ein gutes Spiel zu zeigen und vor allem zu punkten", blickt Klauß bereits voraus.

tso

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