Int. Fußball

Premier League schiebt riskanten Finanztricks Riegel vor

Liga-Vorstand erhält zudem weitere Sanktionsinstrumente

Auch Chelsea betroffen: Premier League schiebt riskanten Finanztricks einen Riegel vor

Nicht nur der FC Chelsea wird seine Geschäftspraktiken anpassen müssen.

Nicht nur der FC Chelsea wird seine Geschäftspraktiken anpassen müssen. IMAGO/Action Plus

Fußball ist ein großes Geschäft, allerdings gibt es auch Regeln zum Financial Fairplay, die für ein Gleichgewicht sorgen sollen. So manch einer sucht dann nach Mitteln und Wegen, um das zu umgehen. So setzte man in England auf den Trick, Spieler mit langfristigen Verträgen auszustatten - ein hochriskanter Finanztrick, der langfristig für die Klubs zu einer echten Bürde werden konnte.

Der Trick: Ablöseeinnahmen wurden stets im aktuellen Geschäftsjahr verbucht, während Ablöseausgaben über die Dauer der Vertragslaufzeit gestreckt werden konnten. Ein Beispiel: Wer einen Spieler für 50 Millionen Euro kauft und für fünf Jahre an sich bindet, hat also fünf Jahre lang nur je zehn Millionen Euro auf der Ausgabeseite stehen - während der abgebende Verein sofort ein Plus von 50 Millionen Euro macht.

So konnten diverse Klubs, ganz vorne dran der FC Chelsea, die Financial-Fairplay-Regeln aushöhlen. Das Problem: Die Klubs gehen gerade auf lange Sicht ein großes finanzielles Risiko ein, da man bei so langen Verträgen den Spielern auch entsprechend lange ein Gehalt garantieren muss.

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Englische Ausnahme wird abgeschafft

In Deutschland wäre das nicht möglich, da hierzulande laut DFL-Lizenzspielordnung "die Höchstlaufzeit eines Vertrages fünf Jahre nicht überschreiten" darf. Eine solche Einschränkung gab es in England bislang nicht. Dort galt nämlich ein Zusatz aus den FIFA-Regularien, wonach "die Höchstlaufzeit eines Vertrags" zwar nur fünf Jahre betragen darf, jedoch "Verträge mit einer anderen Laufzeit" auch zulässig seien, wenn dies "mit nationalen Gesetzen vereinbar" sei.

Premier League

Nun aber schiebt die Premier League diesen Machenschaften einen Riegel vor. Wie die Liga am Dienstag in einem Schreiben mitteilte, einigten sich die "Anteilseigner der Premier League darauf, die Regelung zur Abschreibung der Spielerregistrierungskosten zu ändern, um sie an die UEFA-Bestimmungen anzupassen. Künftig gilt für alle neuen oder verlängerten Spielerverträge eine Höchstlaufzeit von fünf Jahren."

Darüber hinaus wurde der Vorstand der Premier League ermächtigt, einen Transferbann aussprechen zu können. Dieser soll in Fällen greifen, in denen ein Verein eine Transferschuld gegenüber einem anderen Premier-League- oder EFL-Verein hat - in solchen Fällen soll es möglich sein, dem betroffenen Verein zu untersagen, weitere Spieler zu registrieren, solange die ausstehende Zahlung nicht geleistet wurde.

Ferner erhielt der Vorstand die Befugnis, etwaige Schulden eines Klubs mit dessen Ansprüchen auf die zentralen Mittel der Liga zu verrechnen.

drm

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