Nationalelf

Andrich: "Geiles Spiel vor unfassbar geiler Atmosphäre"

Leverkusener als Partner von Toni Kroos gesetzt

Andrich: "Geiles Spiel vor unfassbar geiler Atmosphäre"

Überraschte bei der PK mit einer neuen Frisur: Robert Andrich.

Überraschte bei der PK mit einer neuen Frisur: Robert Andrich. UEFA via Getty Images

Die fünf wettkampffreien Tage hat Robert Andrich nicht nur genutzt, um Geist und Körper vor dem Start der K.-o.-Runde bei der Heim-EM zu pflegen. Der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen überraschte bei der Abschluss-Pressekonferenz vor dem Achtelfinal-Duell gegen Dänemark (Samstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) auch mit einem silbergrau gefärbten Haupthaar. Wobei, so Andrich: "Meine Freunde sind sicher nicht überrascht. Ich habe schon länger darüber nachgedacht."

Auffallen will der 29-Jährige freilich am Samstag vornehmlich nicht durch seine neue Frisur, sondern durch seine Taten. "Bis jetzt bin ich noch sehr entspannt. Aber klar kribbelt es schon, wenn man den Rasen sieht", sagte er nach seiner Ankunft im Dortmunder Stadion und prophezeite: "Es wird ein sehr geiles Spiel vor unfassbar geiler Atmosphäre. Mich beflügelt das."

Seit seinem Länderspieldebüt im November gegen Österreich ist er unter Julian Nagelsmann zur Stammkraft in der Nationalmannschaft aufgestiegen, weil er mit seiner Präsenz, seiner Zweikampfführung und vor allem dank seines Stellungsspiels vom Bundestrainer als idealer Nebenmann für Rückkehrer Toni Kroos eingestuft hat.

Optimismus vor dem Achtelfinale

Auch im bisherigen Turnierverlauf erfüllte der gebürtige Potsdamer seine Aufgabe grundsolide, weshalb es für Nagelsmann keinen Anlass zu einem Rollentausch gibt. Hinzu kommt, dass Andrich am Ende der langen und strapaziösen Saison noch immer recht frisch wirkt, was der frischgebackene Meister und DFB-Pokalsieger auch seinem Klubtrainer Xabi Alonso zuschreibt: "Wir hatten im Verein ganz gut die Waage mit der Rotation. Der Kopf ist manchmal mehr Belastung als das Körperliche."

Entsprechend genoss Andrich auch den Umstand der zuletzt vergleichsweise langen Pause, in der auch die Familienangehörigen vorbeischauen durften: "Man hatte eine normale Woche, wie man es im Verein kennt, und konnte wirklich mal abschalten." Jetzt ist freilich wieder Hochfahren gefragt und gefordert. „Man merkt, dass wir durch den Sieben-Punkte-Turnierstart ein gewisses Selbstvertrauen haben."

"Wir wollen das fortsetzen und weiter hungrig sein. Ich bin sehr guter Dinge, dass wir eine Runde weiter kommen", gibt er sich optimistisch. Dass Deutschland seit der EM 2016, als man bis ins Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich vorstieß, bei keinem Turnier mehr ins Viertelfinale kam, sieht er nicht als Hypothek für den aktuellen Kader: "Es ist kein Thema für uns, einen Bann zu brechen. Der Weg soll auf jeden Fall noch nicht vorbei sein, wir haben noch einiges vor."

Oliver Hartmann

Sechs Nationen dabei: Die kicker-Elf der EM-Gruppenphase