Als amtierender Champions-League-Sieger - das Finale hatten die Münchner bekanntlich mit 2:1 gegen Borussia Dortmund noch unter Jupp Heynckes gewonnen - reiste der FC Bayern zur Klub-WM nach Marokko, musste dort als Europas Teilnehmer erst im Halbfinale antreten.
Als Gegner in Agadir stand ihm Asienmeister Guangzhou Evergrande gegenüber. Bei den Chinesen saß die prominenteste Person auf der Bank: Marcello Lippi, der italienische Weltmeistertrainer von 2006. Doch auch er konnte das deutliche 3:0 der Bayern nicht verhindern.
Kurz vor der Pause entschieden Franck Ribery, damals amtierender Fußballer des Jahres in Europa, und Mario Mandzukic mit ihren Treffern (40./44.) das Halbfinale vorzeitig. Mario Götze erhöhte zwei Minuten nach der Pause zum Endstand, statt eines Kantersieges begnügten sich die Bayern mit Schaulaufen und Schonung fürs Finale.
In diesem wartete das Überraschungsteam von Raja Casblanca aus dem Gastgeberland. Mit drei Siegen hatten sich die Marokkaner für das Endspiel qualifiziert, darunter einem 3:1 im Halbfinale gegen den favorisierten Südamerika-Meister Atletico Mineiro.
Besser geht's nicht!
Karl-Heinz Rummenigge
In Marrakesch endete jedoch die wundersame Reise des Außenseiters. Guardiola verteilte die Belastung in den beiden Partien kurz vor Weihnachten. Mit Innenverteidiger Dante traf einer der im Halbfinale geschonten Spieler zur frühen Führung per Kopf (7.). 15 Minuten später legte Thiago zum 2:0 nach, mehr sollte in der unspektakulären Partie nicht mehr passieren.
Bayerns dritter Streich
Auf den Tag 37 Jahre nach dem erstmaligen Gewinn des Weltpokals eroberten die Münchner diesen Titel erneut, zum dritten Mal nach 1976 und 2001. Und es bedeutete den fünften Titel in diesem famosen Jahr 2013 nach Meisterschaft, DFB-Pokal, Champions League und dem erstmaligen Gewinn des UEFA-Supercups.
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"Ich würde sagen: Besser geht's nicht! Einen besseren Titel kann man nicht finden", sagte der damalige Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge über ein "Jahr der Superlative". Kapitän Philipp Lahm fügte an: "Am Ende eines solch genialen Jahres noch einmal einen Titel abzustauben und auch noch diesen - unglaublich." Lahm bekam bei der Klub-WM den Silbernen Ball für den zweitbesten Spieler des Turniers, Gold ging an Franck Ribery.
Was niemand wissen konnte: Für Guardiola sollte es nach dem UEFA-Supercup der zweite und letzte internationale Titel mit dem FC Bayern bleiben - mehr folgte nicht bis zu seinem Abschied im Sommer 2016. Trotz des beeindruckenden, dominanten und tollen Fußballs, den er spielen hatte lassen, schieden er und sein Team dreimal im Halbfinale der Königsklasse aus. Den Henkelpott holten die Bayern erst 2020 unter Hansi Flick wieder - und wenige Monate später auch die Klub-WM.