DFB-Pokal

Tuchel: "Auf der falschen Seite der Pokal-Sensationen"

Trainer des FC Bayern sucht nach Erklärungen für Pokal-Aus

Tuchel: "Auf der falschen Seite der Pokal-Sensationen"

Frühes Aus im DFB-Pokal: Thomas Tuchel.

Frühes Aus im DFB-Pokal: Thomas Tuchel. IMAGO/Fussball-News Saarland

"Es gibt 100 Erklärungen - oder vielleicht auch keine", sagte der Trainer nach dem sensationellen 1:2 in Saarbrücken in der ARD. Eine "schlaue Erklärung" habe er nicht, meinte der 50-Jährige und gab zu, "super enttäuscht" zu sein. "Wir wollten mit aller Macht nach Berlin", gab Tuchel zu und stellt klar: "Es ist bitter, wir können es nicht wiedergutmachen."

Seiner Mannschaft wollte er keine allzu großen Vorwürfe machen, die habe schließlich Engagement gezeigt. "Es ist nicht so, dass wir überheblich waren oder es auf die leichte Schulter genommen haben", betonte Tuchel und fügte an: "Wir haben uns reingebissen, alles versucht und mit dem letzten Torschuss eine ganz bittere Pille gekriegt."

Das nicht alles gut war, wusste der Trainer natürlich. "Wir hatten Probleme, uns an die aggressive Spielweise anzupassen", gab Tuchel zu und verwies auf die zahlreichen personellen Umstellungen: "Es waren auch ein paar Spieler dabei, die wenig Spielrhythmus haben - das hat man ihnen angemerkt." Aus diesem Grund habe es aber auch keine Erwartung gegeben, "dass alles aus einem Guss laufen muss". Dennoch sei der FC Bayern klarer Favorit gewesen, auch deshalb meinte Tuchel, dass "alle, die sagen, wir müssen trotzdem gewinnen, Recht" hätten.

Wir spielen ein bisschen zu viel Longline, wo wir eher diagonal spielen sollten.

Thomas Tuchel

Es sei aber nicht so gewesen, dass die Bayern keine Chancen gehabt hätten. Die waren zweifellos da - und auch der Spielverlauf sei eigentlich in ihrem Sinne verlaufen. Die Führung durch Thomas Müller nach 16 Minute habe "uns in die Karten gespielt. Dann haben wir aber nicht mehr gut gespielt." Erst nach dem Seitenwechsel sei die Spielweise wieder okay gewesen: "Wir wollten das Spiel mehr in die gegnerische Hälfte bringen. Das ist uns in der ersten Hälfte nicht gelungen, in der zweiten war es dann besser." 

Fehlendes Spielglück machte der Coach aber auch als einen Grund für die Niederlage aus. Damit meinte er sowohl die eigenen vergebenen Chancen ("Wenn wir ein zweites Tor machen, dann machen wir auch ein drittes und viertes") als auch den 2:1-Siegtreffer von Marcel Gaus in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Im Hinblick darauf gab Tuchel auch zu, dass eine schlechte Entscheidung im Spielaufbau letztlich zu dem Gegentor geführt habe. "Es passiert uns noch zu oft, dass wir in Momenten ins Risiko gehen, wo es nicht nötig ist. Wir spielen ein bisschen zu viel Longline, wo wir eher diagonal spielen sollten."

Unter dem Strich sei die Niederlage "schwer zu erklären", betonte der erfahrene Coach und stellte fest: "Wir sind auf der falschen Seite der Pokal-Sensationen."

drm

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