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Kuss-Skandal: FIFA sperrt Rubiales für drei Jahre

Ehemaliger Präsident kann noch Einspruch einlegen

Kuss-Skandal: FIFA sperrt Rubiales für drei Jahre

Luis Rubiales küsste Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung der WM 2023 auf den Mund.

Luis Rubiales küsste Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung der WM 2023 auf den Mund. picture alliance / ATP photo agency

Wie der Weltverband am Montag mitteilte, gilt diese Sperre auf nationaler sowie auf internationaler Ebene für jegliche Tätigkeiten mit Fußballbezug. 

Das Strafmaß legte die FIFA-Disziplinarkommission fest, bereits zuvor war Rubiales für schuldig befunden worden, auf nationaler sowie auf internationaler Ebene. Der 46-Jährige hatte bei der Siegerehrung nach dem durch Spanien gewonnenen WM-Finals gegen England (1:0) am 20. August in Sydney die spanische Weltmeisterin Jennifer "Jenni" Hermoso auf den Mund geküsst. Die Spielerin betonte anschließend, dass dies gegen ihren Willen geschehen war.

Rubiales entschuldigte sich nach langem Zögern bei Hermoso, pochte aber stets auf seine Unschuld und beteuerte, dass der Kuss auf einvernehmlicher Basis erfolgt sei. International und national lag die Sichtweise auf seinen sexualisierten Übergriff aber anders - und fiel eindeutig aus. In Spanien und weltweit solidarisierte sich  nicht nur die Fußballöffentlichkeit mit Hermoso, die nach dem Vorfall zunächst aus der spanischen Nationalelf zurückgetreten war. Rubiales schloss einen Rücktritt zunächst aus, doch nachdem der weltweite Sturm der Entrüstung immer heftiger wurde, trat er dann doch von seinem Amt als spanischer Verbandspräsident zurück.

Rubiales war zunächst von der FIFA für 90 Tage suspendiert worden, nun wurde ihm das Strafmaß zugestellt. Laut der FIFA-Mitteilung hat der 46-Jährige nun zehn Tage Zeit, um eine schriftliche Begründung des Urteils anzufordern. Diese würde im Fall eines erfolgreichen Antrages im Anschluss veröffentlicht werden. Zudem kann der Entscheid bei der FIFA-Berufungskommission angefochten werden.

Hermoso krönt ihr Comeback mit dem Siegtor in Italien

Durch den Kuss-Skandal trat der sportliche Triumph der Iberinnen in den vergangenen Wochen komplett in den Hintergrund. Mittlerweile ist aber wieder etwas Ruhe eingekehrt. So meldete sich auch Jenni wieder im Kreis der Nationalmannschaft zurück. Am vergangenen Freitag wurde sie in der Nations-League-Partie Spaniens in Italien in der zweiten Hälfte eingewechselt - und erzielte bei ihrem Comeback wenige Minuten vor Abpfiff den 1:0-Siegtreffer für die Weltmeisterinnen.

jer