2. Bundesliga

Geraerts: "Brauche Spieler mit Persönlichkeit"

Schalke droht der Sturz ans Tabellenende

Geraerts: "Brauche Spieler mit Persönlichkeit"

Schalke-Coach Karel Geraerts will gegen Hannover "Spieler mit Persönlichkeit " sehen.

Schalke-Coach Karel Geraerts will gegen Hannover "Spieler mit Persönlichkeit " sehen. IMAGO/Team 2

Die beiden Freitagsspiele des 11. Spieltags werden die Schalker aus der Ferne mit besonderem Interesse verfolgen, schließlich haben die Ergebnisse der Partien von Eintracht Braunschweig (gegen Fortuna Düsseldorf) und dem VfL Osnabrück (zu Gast bei der SpVgg Greuther Fürth) Auswirkungen auf den Druck, den die Königsblauen am Samstag gegen Hannover 96 haben.

Enorm hoch ist er schon vor dem Beginn des 11. Spieltags, doch sollte einer von beiden gewinnen - Braunschweig oder Osnabrück - würde Schalke 04 auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen. Bei einem Sieg von beiden Teams gingen die Gelsenkirchener sogar als Tabellenletzter der 2. Liga in die Begegnung mit dem Tabellenvierten aus Niedersachsen.

Zum jetzigen Zeitpunkt alles nur Theorie, gewiss, doch allein schon der vergangene Spieltag hat gezeigt, wie plötzlich sich Dinge entwickeln können. Nach dem 0:3 in Karlsruhe hatte Schalke 04 auf einmal satte fünf Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Das war ein zusätzlicher Schlag in die Magengrube. Karel Geraerts sagt: "Ich habe das Gefühl, dass die Spieler verstanden haben, in welcher Situation wir uns befinden."

Ob das tatsächlich so ist, wird man am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) sehen - dann ertönt der Anpfiff. Die Fans, die zuletzt aus Protest im Verlauf der Partien ihre lautstarke Unterstützung eingestellt hatten, werden auch diesmal zunächst wieder von der ersten Sekunde an versuchen, ihre Mannschaft nach vorn zu peitschen. Wenn sie allerdings merken, dass die Spieler erneut nur mit halbem Elan über das Feld irrlichtern, kann die immer explosivere Stimmung inzwischen schnell kippen.

Geraerts betont: "Es gibt immer mal wieder schwierige Momente im Leben, eben auch im Fußball. Aufgeben ist keine Option." Seine Mannschaft habe zu Beginn der Vorbereitungswoche einen niedergeschlagenen Eindruck hinterlassen, aber das durfte kein Dauerzustand sein. "Wenn wir gewinnen, brauchen wir nicht eine Woche lang zu feiern, wenn wir verlieren, brauchen wir keine Woche lang zu weinen", meint Geraerts.

Wenn wir gewinnen, brauchen wir nicht eine Woche lang zu feiern, wenn wir verlieren, brauchen wir keine Woche lang zu weinen.

Karel Geraerts

Die Gespräche, mal in der Gruppe, mal unter vier Augen, haben ergeben, dass kein Protagonist eine sinnhafte Erklärung für das abliefern konnte, was in Karlsruhe geschah. Speziell in der ersten Hälfte ließen die Spieler die von ihrem Trainer geforderte "Siegermentalität" vermissen. Geraerts entschloss sich dazu, danach kein Straftraining anzusetzen, sondern er wollte "den Spielern Raum geben, um zu reflektieren".

Karaman und Drexler sind Startel-Kandidaten

Klar ist aber auch: "Wenn wir, wie in Karlsruhe, 0:3 verlieren, darf sich jeder im Kader Hoffnung auf die Startelf machen. Ich will Spieler sehen, die vorangehen. Ich brauche Spieler mit Persönlichkeit. Danach wähle ich die Spieler aus." Zwei, die für die Startelf in Frage kommen, sind Kenan Karaman und Dominick Drexler.

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Speziell über den zuletzt gelb-rot-gesperrten Karaman sagte der Coach: "Kenan akzeptiert, wenn etwas im Spiel nicht so gut läuft, lässt sich davon nicht beeindrucken und macht immer weiter. Er ist jemand, der dem Team geben kann, was es gerade braucht." Karaman könnte an der Seite von Stürmer Simon Terodde auflaufen. Gegen den KSC agierte Bryan Lasme auf der Position. Der ehemalige Bielefelder ist zwar sehr schnell, bislang aber auch sehr abschlussschwach.

Mit Sebastian Polter könnte eine wuchtige Sturm-Alternative rechtzeitig einsatzfähig werden. Der erfahrene 32-Jährige hatte die ersten Tage dieser Woche Fieber, stieg am Donnerstag aber ins Training ein. Geraerts rechnet bei Polter mit uneingeschränkt möglichem Training am Freitag. Cedric Brunner fehlt derweil weiterhin, den rechten Außenverteidiger plagen nun schon länger nicht näher benannte Leistenprobleme.

Toni Lieto

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