Bundesliga

Gaspedal in Hälfte zwei: Bayern arbeitet sich zum 2:2 in Leipzig

Kane und Sané bringen den Meister zurück

Gaspedal in Hälfte zwei: Bayern arbeitet sich zum 2:2 in Leipzig

Jubelschrei: Leroy Sané hat dem FC Bayern München in Leipzig noch einen Punktgewinn ermöglicht.

Jubelschrei: Leroy Sané hat dem FC Bayern München in Leipzig noch einen Punktgewinn ermöglicht. IMAGO/opokupix

RB-Coach Marco Rose baute seine Startelf nach dem am Ende noch knappen 3:2 im verschobenen DFB-Pokal-Duell mit Wehen Wiesbaden unter der Woche wieder zurück. Sechs Veränderungen gab es: So kamen Keeper Blaswich, Simakan, Raum, Schlager, Xavi und Openda für Rückkehrer Gulacsi, Klostermann, Lenz, Seiwald, Fabio Carvalho und Sesko (allesamt Bank) zurück auf den Rasen.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel nahm im Vergleich zum 4:0-Erfolg bei Preußen Münster - ebenfalls in der verspätet ausgetragenen 1. Runde des Pokals - auch viele Wechsel vor. Fünf an der Zahl: Torwart Peretz, Aushilfsinnenverteidiger Mazraoui, Tel und Choupo-Moting mussten auf die Bank. Außerdem fehlte natürlich DFB-Nationalspieler Gnabry (Unterarmbruch). Für sie alle kamen Ulreich, die wieder fitten Abwehrmänner Upamecano und Kim sowie Sané und Torgarant Kane zurück auf den Platz.

Ulreich war es allerdings, der Forsberg bei einer schlechten Klärung den Ball auf den starken Fuß servierte. Der Schwede wusste diese Einladung in der 13. Minute aber nicht anzunehmen, setzte seinen weiten Kunstschussversuch rechts am Kasten der Gäste vorbei.

Musiala vergibt, Openda verwertet

Allgemein war zur Anfangsphase festzuhalten: Die Leipziger standen recht defensiv und diszipliniert, während die Münchner anfangs zwar das Spiel kontrollierten und den Ball laufen ließen - aber eben auch kaum etwas Ernsthaftes zustandebrachten. Mit einer Ausnahme: Nach einem Foul der Leipziger schaltete der deutsche Rekordmeister blitzschnell, führte zackig aus und Kane schickt den nicht im Abseits stehenden Musiala in den offenen Raum. Der deutsche Nationalspieler verzweifelte jedoch frei vor Keeper Blaswich an einer guten Tat (3.).

Auf der anderen Seite ließ eigentlich auch die Bayern-Abwehr nichts zu, leistete sich im weiteren Verlauf aber immer wieder den ein oder anderen Fehler. Was sich rächen sollte beziehungsweise von den Sachsen eiskalt und mit Glück genutzt wurde: Nach einem Einwurf kam der Ball in der 20. Minute zu Schlager, der gegen eine nicht eng genug gestaffelte Hintermannschaft der Gäste für den sprintenden Openda durchsteckte. Der Stürmer hielt Gegenspieler Kim in Schach und zog etwa 16 Meter vor dem Kasten ab - leicht abgefälscht vom FCB-Abwehrmann ging die Kugel unhaltbar ins linke Eck.

Ulreich langt drunter

Doch damit nicht genug, in der 26. Minute folgte auch noch ein Patzer von Ulreich: Der Münchner Schlussmann tauchte unter einer Eckballflanke hindurch, sodass Openda für den lauernden Lukeba ablegen konnte. Der Abwehrmann und Neuzugang staubte zum 2:0 ab, was zugleich der Pausenstand sein sollte. Auch weil weiterhin Ideenarmut in der Offensive der Tuchel-Elf angesagt war. Sané rannte sich oft fest, schlenzte einmal ordentlich (45.+1, oben links vorbei) und blitzte mit seinen Kollegen oft an der RB-Defensive ab. Und Kane? Vom Engländer, der nahezu komplett abgemeldet worden war, war kaum etwas zu sehen. Der Torjäger hing in der Luft.

Kane vom Punkt, Sané eiskalt beim Eins-gegen-eins

Bundesliga, 6. Spieltag

So auch zu Beginn von Abschnitt zwei, als Tuchel zwar Tel und Guerreiro sofort brachte - aber erkennen musste: Weiterhin haperte es an zündenden Ideen.

Erst in der 55. Minute passiert etwas, was allerdings auch mit einem Vergehen auf Leipziger Seite zu tun hatte: Bei einem Sané-Freistoß wehrte Henrichs mit dem leicht abgespreizten Arm ab, was nach VAR-Eingriff erkannt worden war. Kane verwandelte den fälligen Elfmeter im Anschluss genau ins rechte Eck (57.) - und löste damit zugleich eine Sturm- und Drangphase aus.

Denn in den Folgeminuten fand nur noch Münchner Offensivfußball statt, von RB kam kaum mehr Entlastung. Der Druck wurde größer und größer - Belohnung inklusive: Nach der Kopfballabwehr von Kane nach RB-Ecke rollte der blitzschnelle Konter, bei dem Musiala und Sané gleich gegen sechs (!) Gegenspieler losstürmten. Am Ende folgte der clevere Steilpass im rechten Moment, sodass Sané einer finalen Schlager-Grätsche noch auswich und souverän links unten einschoss (70.). Es sollte zugleich der Schlusspunkt in Sachen Toren sein, obwohl etwa Joker Tel knapp verpasste (85.), Joker Choupo-Moting mit einem Kopfball zu ungenau abschloss (90.+4) und auf der anderen Seite Ulreich in höchster Not vor Joker Sesko (90.+5) rettete.

Thomas Tuchel (li.) und Marco Rose

Trennten sich mit einem 2:2: Bayern-Trainer Thomas Tuchel (li.) und RB-Coach Marco Rose. IMAGO/ActionPictures

Letzten Endes stand zwischen RB und FCB also ein 2:2, was insgesamt in Ordnung ging und Leverkusen (3:0 in Mainz) als Gewinner dieses Spieltags deklarierte. Weiter geht's wie folgt: Leipzig empfängt unter der Woche in der Königsklasse den amtierenden Champion Manchester City (Mittwoch, 21 Uhr), bevor am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) das nächste Heimspiel gegen den VfL Bochum ansteht. Die Bayern sind am Dienstag (21 Uhr) in der Champions League gefragt: Dann geht es in Dänemarks Hauptstadt zum FC Kopenhagen. Am Sonntag reist zudem der SC Freiburg in die Allianz-Arena (17.30 Uhr).

Bilder zur Partie RB Leipzig gegen den FC Bayern München