Bundesliga

BVB: Mats Hummels und Marco Reus in ungewohnter Rolle

Verträge der Routiniers laufen zum Saisonende aus

90 Minuten draußen: Hummels und Reus in ungewohnter Rolle

Gute Stimmung trotz Reservistenrolle: Mats Hummels (li.) und Marco Reus sitzen Beim BVB-Sieg in Berlin 90 Minuten auf der Bank.

Gute Stimmung trotz Reservistenrolle: Mats Hummels (li.) und Marco Reus sitzen Beim BVB-Sieg in Berlin 90 Minuten auf der Bank. IMAGO/Matthias Koch

Als Ramy Bensebaini wenige Minuten vor dem Ende der Partie bei Union Berlin eingewechselt wurde, war für Marco Reus und Mats Hummels klar, dass sie an diesem Samstag nicht mehr zum Einsatz kommen würden. Eine seltene Erfahrung für die beiden Routiniers, ein Spiel die gesamten 90 Minuten von außen beobachten zu müssen - zumindest vor der laufenden Saison.

Hummels verbrachte zum vierten Mal in dieser Spielzeit ein Bundesligaspiel komplett auf der Bank. Damit hat er bereits jetzt seinen Saison-Höchstwert beim BVB eingestellt, der stammt aus seiner Premieren-Saison in Dortmund 2007/08. Nur als Spieler der Bayern erlebte er innerhalb einer Saison mehr Spiele von draußen. Auch Reus sah in dieser Saison schon vier Spiele komplett von draußen - so viele wie in seiner kompletten Karriere zuvor insgesamt.

Spiele von Borussia Dortmund

Der Innenverteidiger ist derzeit nur Wahl Nummer 3 für die beiden Positionen in der Viererabwehrkette, auch weil er in diesem Jahr mehrfach mit Krankheiten zu kämpfen hatte. Die Entscheidung in Berlin sei aber nicht gegen Hummels ausgefallen, sondern für seine beiden Konkurrenten, betonte Edin Terzic. "Wir haben uns für Nico Schlotterbeck und für Niklas Süle entschieden." Beide hätten "es gut gemacht und wieder sehr wenig zugelassen außer in den Kontermomenten nach Ballverlusten", lobte der Trainer und findet: "Das ist die Stabilität, die wir in diesem Jahr zum großen Teil mit den beiden auf dem Platz hatten." In der Tat kassierte der BVB 2024 in neun Spielen erst sechs Gegentreffer - drei davon am Wochenende davor gegen Hoffenheim.

Herausnahme von Reus überrascht

Und in Berlin sei Hummels nicht der einzige Profi ohne Einsatz gewesen: "Es gab nicht nur Mats, sondern viele andere Spieler, die nicht eingesetzt wurden. Die werden in den nächsten Monaten noch extrem wichtig für uns sein, um unsere Ziele zu erreichen." In der Tat überraschte die Herausnahme von Reus sogar noch etwas mehr, war der 34-Jährige gegen die TSG mit zwei Vorlagen doch bester Dortmunder gewesen. Neu ist die Situation nicht, auch vor gut einem Jahr hatten beispielsweise beide im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Chelsea (1:0) das gesamte Spiel auf der Bank verbracht, sind im Laufe der Rückrunde und im ersten Halbjahr der laufenden Saison doch wieder zu Stammspielern geworden.

Parallel laufen wie vor einem Jahr die Planungen, wie es mit den beiden verdienten Spielern weitergeht. Nach der Verlängerung um jeweils ein Jahr bis zum kommenden Sommer laufen beide Verträge erneut aus - Ausgang ungewiss. "Wir gehen mit den Spielern offen ins Gespräch. Beide haben viel für den Verein geleistet", betonte Sportdirektor Sebastian Kehl am Sonntag im Sport1-Doppelpass und kündigte an: "Wir werden zu einem gewissen Zeitpunkt eine Entscheidung treffen müssen, aber der ist noch nicht gekommen."

Patrick Kleinmann

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