Nationalelf

Thomas Müller übt Kritik an Löws EM-Strategie

"De facto gescheitert"

Müller übt Kritik an Löws EM-Strategie

Kassierte mit Deutschland sieben Gegentore bei der EM: Thomas Müller.

Kassierte mit Deutschland sieben Gegentore bei der EM: Thomas Müller. imago images

"Mit unserer Bestrebung, durch eine eher abwartende, kompakte Defensivstrategie ohne Gegentor zu bleiben, sind wir de facto gescheitert", schreibt Müller in seinem monatlichen Newsletter und übt damit auch Kritik an Bundestrainer Joachim Löw. "Die Truppe, auf die ich gestoßen bin, hatte die Qualität, den Willen und auch die Arbeitsmoral, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen."

Trotz einer Grundordnung mit drei Innenverteidigern hatte Deutschland in vier Turnierspielen sieben Gegentore hinnehmen müssen, zwei davon beim 0:2 im Achtelfinale gegen England. Dabei hätten sich "beide Mannschaften mit ihren Fünferketten nahezu neutralisiert", so Müller, der die große Chance zum zwischenzeitlichen Ausgleich vergeben hatte. "Bei so einem Spielverlauf gewinnt oft der, der das erste Tor macht."

Trotzdem erwartet Müller keine negativen Auswirkungen auf seine neue Saison beim FC Bayern. "Solche sportlichen Enttäuschungen wie die EM versuche ich immer zusätzlich noch in positive Arbeitsenergie umzuwandeln", schreibt er: "Wie immer möchte und muss ich mich da aufs Neue beweisen. Motivation und Ehrgeiz habe ich generell in einem ausreichenden Maße."

jpe/sid