Bundesliga

Die Gründe für Rangnicks Schalke-Absage

Schalke: Finanzieller Spielraum nur ein Thema

Die Gründe für Rangnicks Absage

Steht Schalke "derzeit" nicht zur Verfügung: Ralf Rangnick.

Steht Schalke "derzeit" nicht zur Verfügung: Ralf Rangnick. picture alliance

Die Absage traf den Aufsichtsrat von Schalke 04 am frühen Samstagnachmittag überraschend: Ralf Rangnick wird nicht neuer Sportvorstand des Bundesliga-Schlusslichts. Aufgrund "zahlreicher Unwägbarkeiten" wolle Rangnick bei den Königsblauen aktuell keine sportliche Verantwortung übernehmen, heißt es in einer Mitteilung des früheren Trainers.

Grund sind nach kicker-Informationen nicht nur die unklaren finanziellen Rahmenbedingungen, über die die Rangnick-Seite in einem Gespräch mit Aufsichtsrat und Vorstand des Bundesligisten am Donnerstag informiert wurde. Offenbar konnte der Verein dem 62-Jährigen auch darüber hinaus keine geeignete Basis, keine echte Perspektive für einen Neuanfang bieten.

Aufgrund der vielen kostspieligen Verträge mit Spielern, die auch in der 2. Liga in dieser Höhe ihre Gültigkeit haben, lässt sich im Moment zudem noch nicht absehen, wie viel Spielraum Rangnick als sportlich Verantwortlicher in der kommenden Saison gehabt hätte. Von Vereinsseite sei anhand der aktuellen Zahlen ein eher pessimistisches Bild gezeichnet worden, heißt es. Auch die Verpflichtung des 31 Jahre alten Danny Latza geht nicht in die Richtung, die Rangnick als Verantwortlicher eingeschlagen hätte.

Ganz ausgeschlossen scheint ein Rangnick-Engagement nicht zu sein

Die Absage Rangnicks ist wohl endgültig, zu groß scheinen die Hürden derzeit im Verein und den Gremien. Auch wenn Ulrich Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft und ein Vertreter der 14-köpfigen Gruppe "Tradition und Zukunft", die Rangnick zunächst kontaktiert hatten, auf Twitter schreibt, es sei bei dieser Personalie "noch nicht aller Tage Abend. Wir kämpfen weiter."

Die Interessengemeinschaft aus Politik, Wirtschaft und Vereinsumfeld hatte zunächst ohne Wissen des Aufsichtsrats den Versuch unternommen, Rangnick für eine Rückkehr nach Gelsenkirchen als Sportvorstand zu gewinnen. Daraufhin war ein öffentlicher Streit entbrannt, der dann aber beigelegt wurde. Buchta hatte das Vorgehen der Gruppe, der unter anderem der ehemalige S04-Profi Ingo Anderbrügge angehört, als "vereinsschädigend" bezeichnet. Der Konflikt sei nun aber beigelegt.

Patrick Kleinmann

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