2. Bundesliga

Terodde: "Ich will zum Ende nochmal richtig Gas geben"

Neuzugang erklärt, weshalb er im dritten Anlauf beim HSV gelandet ist

Terodde: "Ich will zum Ende nochmal richtig Gas geben"

Gute Laune trotz Hamburger Schietwetter: HSV-Neuzugang Simon Terodde.

Gute Laune trotz Hamburger Schietwetter: HSV-Neuzugang Simon Terodde. imago images

Zum Einstand erlebte Simon Terodde nach wochenlanger Hitzewelle echtes Hamburger Wetter. Es regnete durchgehend während der ersten Trainingseinheit des neuen Hoffnungsträgers, der 32-Jährige strahlte dennoch. Und, noch wichtiger: er strahlt Lust auf den HSV aus. Jonas Boldt hatte ihm das bescheinigt, da er sich auf Konditionen eingelassen hat, die ihn wirtschaftlich schlechter stellen als dies in Köln der Fall gewesen wäre. Zunächst einmal mit Worten unterstreicht er dies.

Auch in Hamburg unterschrieb Terodde zunächst nur bis 2021. So lange wäre auch sein Vertrag in der Domstadt gelaufen, bei einem trotz einer Abfindungsregelung höheren Grundgehalt. Der Grund für den Wechsel? "Ich will zum Ende meiner Karriere nochmal richtig Gas geben. Der HSV hat eine junge, gute Mannschaft, das reizt mich ungemein. Hier sollen junge Spieler entwickelt werden, ich soll meine Erfahrung einbringen, darauf habe ich richtig Bock."

Hamburger SV - Vereinsdaten
Hamburger SV

Gründungsdatum

29.09.1887

Vereinsfarben

Blau-Weiß-Schwarz

mehr Infos
Spielersteckbrief Terodde
Terodde

Terodde Simon

Thioune ist das Zünglein an der Waage

Kontakt zum HSV, bestätigt der Mittelstürmer, hatte es schon in der Vergangenheit gegeben, konkret vor einem Jahr, letztmalig im Winter. "Aber da war die Situation eine andere, Markus Gisdol hatte mir klar signalisiert, dass er mich braucht, wir waren nur einen Punkt vor einem Abstiegsplatz und ich hatte dort meine Rolle. Ich wollte nicht mittendrin weg."

Im Sommer nun, verrät Terodde, hätten er und Kölns Trainer sich "ehrlich in die Augen geschaut." Der entscheidende Mosaikstein aber sei dann Hamburgs Coach gewesen: Daniel Thioune. "Das Trainergespräch", sagt Terodde, "war entscheidend. Er hat meine Rolle skizziert und ich habe gemerkt, dass er Bock darauf hat, mit mir zusammenzuarbeiten." Also legte er sich schon vorige Woche auf Hamburg fest, pokerte nicht mehr mit anderen Interessenten, sondern verhandelte lediglich noch um eine Abfindung in Köln.

Teroddes Rolle

Sein Auftrag an der Elbe ist klar: Er soll nach Stuttgart und Köln den dritten Traditionsklub nach oben schießen und weiß, dass von ihm Tore erwartet werden. Eine besondere Druck-Situation verspürt der zweifache Familienvater dadurch nicht. "Ich kenne diese Situation ja." Er sagt aber auch: "Ich bin keiner, der drei Gegner austanzt und den Ball dann in den Winkel hämmert, ich bin extrem abhängig von meinen Kollegen, stehe am Ende der Kette, versuche aber gleichzeitig auch, auf dem Platz vorweg zu gehen."

Ich bin extrem abhängig von meinen Kollegen.

Simon Terodde

Dass Thioune ihm exakt jene Rolle zugedacht hat, in der er sich selbst sieht, machte Terodde die Entscheidung am Ende leicht. Außerdem nennt er den Verein an sich als Triebfeder. "Ich hatte das große Glück, in meiner Karriere immer schöne Vereine gehabt zu haben." Duisburg, Düsseldorf, Union Berlin, Stuttgart und Köln - Vereine und Städte, "in denen der Klub die Leute beschäftigt. Ich mag das. Ich weiß, dass wir mit unseren Ergebnissen, die Stimmung in der Stadt beeinflussen können, auch in negativer Hinsicht. Aber es macht mir Spaß, und ich bin sicher, dass wir hier etwas bewegen können. Der HSV ist demütiger geworden, ich spüre eine positive Grundstimmung." Terodde soll diese mit seinen Toren zusätzlich befeuern.

Sebastian Wolff

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