Bundesliga

Köln trennt sich überraschend von Kaufmann

Medien- und Kommunikationschef mit sofortiger Wirkung freigestellt

Köln trennt sich überraschend von Kaufmann

Tobias Kaufmann ist nicht mehr Leiter der Abteilung Medien und Kommunikation des 1. FC Köln.

Tobias Kaufmann ist nicht mehr Leiter der Abteilung Medien und Kommunikation des 1. FC Köln. imago images

Präsident Werner Wolf wurde im "Kölner Stadtanzeiger" so zitiert: "Ich kann bestätigen, was im Geißbockheim bereits über die Flure geistert: Tobias Kaufmann, unser Mediendirektor, wird uns verlassen. Ich kenne Herrn Kaufmann seit vielen Jahren und schätze ihn. Er hat in den vergangenen sieben Jahren viel für unseren Klub geleistet. Das war eine Entscheidung, die beiden Seiten nicht leicht gefallen ist. Aber sie ist gefallen. Herr Kaufmann wird den FC verlassen und sich nach neuen Herausforderungen umsehen. Wir sind ihm überaus dankbar für seine Leistung in den vergangenen sieben Jahren."

Mehrere Awards unter der Regie Kaufmanns

Überraschend kommt die Nachricht dennoch, weil es keine offen liegenden Gründe für diesen Schritt gibt. Kaufmann gilt in der Branche als kompetente Fachkraft, ist bei den Mitarbeitern der Geschäftsstelle sehr beliebt. Zudem holte die Abteilung Medien/Kommunikation/Öffentlichkeit in den siebeneinhalb Jahren unter seiner Regie mehrere Awards (unter anderem den "Deutschen Preis für Online-Kommunikation 2018"). Zuletzt wurde die von ihm initiierte Klubdoku "24/7 FC" bundesweit gelobt. Bekannt ist jedoch auch, dass er mit den Vorsitzenden des einflussreichen Mitgliederrates des FC, Stefan Müller-Römer und Carsten Wettich, argumentativ häufiger über Kreuz lag.

1. FC Köln - Vereinsdaten
1. FC Köln

Gründungsdatum

13.02.1948

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Die Tatsache, dass Präsident Wolf die Nachricht zu Beginn eines virtuellen Mitglieder-Stammtisches verkündete, verblüfft insofern, als Kaufmann Angestellter der KgaA ist und der Geschäftsführung untersteht. Von Verwerfungen zwischen dieser und dem Angestellten ist nichts bekannt. Wurde diese gedrängt, sich von diesem Mitarbeiter zu trennen? Allerdings: Die Satzung des 1. FC Köln sieht vor, dass der Vorstand die komplette Geschäftsführung hätte entlassen können, wäre aus dieser Etage eine Weigerung gekommen.

Trennung dürfte teure Angelegenheit für den FC werden

So oder so wird es eine teure Angelegenheit in finanziell schwierigen Zeiten für den Klub. Kaufmann - der unbefristet angestellt war - dürfte eine satte Abfindung zugesprochen bekommen. Seltsam mutet zudem der Zeitpunkt der Trennung an: Mitten in der Saisonvorbereitung, vor den MediaDays der DFL und der Organisation eines Trainingslagers mit vielen Presseterminen, wird eigentlich jeder Mitarbeiter gebraucht. Tobias Kaufmann war für eine Stellungnahme am Mittwoch nicht zu erreichen.

Frank Lußem

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