Bundesliga

Hertha BSC: Bruno Labbadia hofft auf milde Strafe für Dedryck Boyata

Hertha: Auch Skjelbred fällt jetzt aus

Labbadia hofft auf milde Strafe für Boyata

Auf Dedryck Boyata (l.) muss Hertha erstmal verzichten: Bruno Labbadia klatscht nach dessen Platzverweis mit dem Belgier ab.

Auf Dedryck Boyata (l.) muss Hertha erstmal verzichten: Bruno Labbadia klatscht nach dessen Platzverweis mit dem Belgier ab. imago images

Skjelbred war am Samstag gegen Eintracht Frankfurt (1:4) nach 34 Minuten wegen Problemen in der Wadenmuskulatur ausgewechselt worden. Ohne den Norweger ging die Statik im Berliner Spiel verloren. "Man sieht, wie wichtig ein Herzstück ist", sagte Hertha-Coach Bruno Labbadia am Sonntag. "Per war in den ganzen Spielen als Stabilisator vor der Abwehr unheimlich wichtig. Wir hatten ohne ihn nicht mehr ganz die Ordnung." Skjelbred wird am Dienstag, seinem 33. Geburtstag, in Freiburg ebenso definitiv fehlen wie Abwehrchef Dedryck Boyata. Der Belgier hatte am Samstag unmittelbar vor der Halbzeitpause wegen einer Notbremse gegen Bas Dost die Rote Karte gesehen. Labbadia hofft auf ein mildes Strafmaß. "Es war keine aktive Bewegung, kein absichtliches Foulspiel, schon gar kein böses Foul", erklärte der Trainer. "Dedryck trifft mit seinem Schienbein leicht den Fuß von Bas Dost. Der hat es super ausgenutzt, das ist auch legitim, weil er getroffen wurde. Es war ein Foul, weil er ihn kurz touchiert, keine Frage. Aber man sieht, dass er überhaupt kein Foulspiel machen will. Ich hoffe, dass sich das im Strafmaß widerspiegelt."

Die Ausfälle von Skjelbred und Boyata verschärfen die ohnehin großen Personalsorgen der Berliner nochmal erheblich. Nach dem 1:4 gegen Frankfurt hatte Labbadia gesagt: "Die Mannschaft läuft auf der letzten Rille." Am Samstag hatte der Klub das Saison-Aus für Maximilian Mittelstädt (Pfeiffersches Drüsenfieber) verkündet.

Zudem fehlen bereits Santiago Ascacibar, Luca Netz (beide Mittelfußbruch), Marius Wolf (Syndesmose-Verletzung), Javairo Dilrosun (Muskelverletzung im Oberschenkel), Karim Rekik (weiterhin Schmerzen nach Innenbanddehnung im Knie), Mathew Leckie (Muskelverletzung) und Thomas Kraft (Rückenprobleme). Matheus Cunha, der nach seiner Ende Mai in Leipzig (2:2) erlittenen Gehirnerschütterung gegen Frankfurt die Schlussviertelstunde als Joker bestreiten durfte, fehlt nach Labbadias Worten aktuell die körperliche Substanz für 90 Minuten. Losgelöst von der angespannten Personal-Situation kritisierte Labbadia am Tag nach der ersten Heimpleite seiner Amtszeit das Abwehrverhalten seines Teams: "Wir waren nicht so konsequent, wie wir das bisher gemacht haben. Wir haben uns nicht gut angestellt. Das hat mit Unterzahl nichts zu tun."

Steffen Rohr