Bundesliga

Peter Neururer wird 65: Harley-Touren, Gartenarbeit und Spanisch

Kult-Trainer hat Sehnsucht nach dem runden Leder

Neururer wird 65: Harley-Touren, Gartenarbeit und Spanisch gegen den Stillstand

65 Jahre und immer noch voller Lust auf Fußball: Peter Neururer.

65 Jahre und immer noch voller Lust auf Fußball: Peter Neururer. imago images

Zu den Tagesinhalten von Neururer im Kampf gegen die Langeweile zählen aktuell morgendliche Lockerungsübungen, Gartenarbeit, Spanisch lernen mit seiner Frau sowie natürlich ausschweifende Touren auf seiner geliebten Harley-Davidson. Genau wie "ein schönes Abendessen und ein Fläschchen Wein".

Es gibt sicherlich Schlimmeres, doch Fußball ist nun einmal seine Leidenschaft. Deshalb würde der gebürtige Marler auch gerne wieder arbeiten und stand vor der Corona-Pandemie auch schon in den Startlöchern, wie er gegenüber dem SID bestätigte: "Es laufen konkrete Gespräche mit zwei Nationen. Es kann sein, dass nach der Coronakrise da noch etwas kommt", verrät Neururer über seine Pläne, als Nationaltrainer an der Seitenlinie zu stehen. Es handele sich um Mannschaften, "die im europäischen Bereich unterwegs sind".

Das sind gelebte 170, das sind gefühlte 35, und das werden effektive 65.

Peter Neururer

Es wäre nach seinen zahlreichen Stationen als Profi-Trainer das erste Auslandsengagement. Neururer, in den meisten Fällen als "Feuerwehrmann" verpflichtet und meist ohne langes "Haltbarkeitsdatum", war bei Schalke 04, Hertha BSC, Hannover 96, Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Köln, Alemannia Aachen, Kickers Offenbach und zuletzt kurzzeitig als Sportlicher Leiter bei Wattenscheid 09 (musste eineinhalb Wochen nach seinem Dienstantritt Insolvenz anmelden) bisher ausschließlich für deutsche Klubs tätig. Am längsten stand der Motorrad-Fan beim VfL Bochum an der Seitenlinie - vier Jahre verbrachte er beim Revierklub.

Neururer ist also längst nicht müde, sagt über sein Alter: "Das sind gelebte 170, das sind gefühlte 35, und das werden effektive 65." Feiern wird der eloquente Ruhrpottler, das täte er seit seinem Herzinfarkt 2012 sowieso "jeden Tag". Und richtig feiern wird er sicherlich dann, wenn er seine aktuellen Aktivitäten wieder mit einem Trainerjob tauschen kann. "Der Mensch braucht auch einen Ausgleich."

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jch

Peter Neururer: Feuerwehr, gute Laune und ein Tanz