"Natürlich versuche auch ich als Fußballprofi in dieser ungewöhnlichen Corona-Zeit, die Tage bestmöglich zu nutzen", schreibt Müller in seiner Kolumne und präzisiert: "Neben dem täglichen Training habe ich schon viele Dinge gemacht, für die man sonst nicht so viel Zeit hat: Steuerunterlagen sortieren, Garten für den Frühling vorbereiten, Keller aufräumen, Hasenstall ausmisten. Also viele Aktivitäten, die jeder Otto Normalverbraucher ebenfalls zu erledigen hat. Und selbstverständlich kann ich mich mit meiner Frau Lisa dem gemeinsamen Kochen widmen; oder wir holen uns Gesellschaftsspiele oder ein gutes Buch aus dem Regal."
Parallel dazu steht natürlich das Training mit dem FC Bayern auf dem Plan, der sich wie alle 18 Bundesligisten auf einen möglichen Neustart der Liga vorbereitet. "Wir Bayern-Spieler telefonieren in diesen Tagen und Wochen dahoam selbstverständlich viel miteinander und schreiben uns, um zu erfahren, wie es den anderen Spielern geht", berichtet Müller. In seinem Heimat-Landkreis Weilheim hat der 2014er-Weltmeister über 1000 Menschen aus dem Krankenhaus und dem Pflegedienst, aus Arztpraxen oder Supermärkten ein Essen spendiert. Außerdem steht er in engem Kontakt mit der von ihm unterstützten sozialen Einrichtung, der Nicolaidis YoungWings Stiftung.
Müller denkt an andere: "Deshalb werde ich mich nicht beschweren"
"Gerade für die Kinder", weiß Müller, "ist es in dieser Phase sehr schwierig, weil sie sich nicht austoben können und die Schulen geschlossen sind. Als ich jung war, hatte ich auch einen großen Bewegungsdrang und konnte zu Hause nicht ruhig rumsitzen. Aber im Internet gibt's ja derzeit viele Videos, die für die Kinder interessante Beschäftigungsfelder bieten." Er selbst liest auf Youtube aus seinem neuen Kinderbuch vor. Zusammenfassend betont er: "Für uns alle ist diese Zeit nicht leicht. Aber es gibt - und daran sollten wir immer denken - viele Menschen, für die sich alles noch viel schwieriger darstellt, weil ihre Existenz bedroht ist oder weil sie zurzeit eine ganz besonders intensive Arbeit leisten müssen. Deshalb werde ich mich nicht beschweren und hoffe, dass sich bei uns alle an die Vorgaben der Regierung halten, damit bald wieder Step by Step das 'normale' Leben anlaufen kann. Die Corona-Zeit wird hoffentlich bald zu Ende sein, und dann dürfen die Kinder wieder gegen den Ball treten. Ich hoffe, jeder kann dann vielleicht die vielen lebenswerten Dinge des Alltags noch bewusster genießen und schätzen. Und Fußball gehört auf jeden Fall dazu."
