Bundesliga

Flicks Fundament und Bayerns sportliche Signale

"Im Moment stimmt das Gesamtpaket"

Flicks Fundament und Bayerns sportliche Signale

Der (erfolgreiche) Fußball soll wieder im Mittelpunkt stehen: Bayerns Trainer Hans-Dieter Flick.

Der (erfolgreiche) Fußball soll wieder im Mittelpunkt stehen: Bayerns Trainer Hans-Dieter Flick. Getty Images

Der Protest einiger Bayern-Ultras gegen die Kollektivstrafen des DFB und damit auch gezielt gegen Dietmar Hopp, den diese Fan-Gruppierung als Mitschuldigen dieser Thematik betrachtet, soll der Vergangenheit angehören. Das wünscht sich nicht nur Hansi Flick. Es solle endlich wieder um Fußball gehen, betont der Chef-Trainer der Münchner.

Ihn ärgert es enorm, dass "unsere sportliche Leistung durch einige Fans verdorben wurde". Schließlich habe seine Mannschaft "nach dem 3:0 bei Chelsea nun im zweiten Auswärtsspiel gezeigt, welche Qualität sie hat". Sechs Tore in 70 Minuten - ohne Robert Lewandowski. Insgesamt 9:0 Treffer in 160 Minuten, streicht man das Ballgeschiebe von Hoffenheim. Ein Signal an die Konkurrenz.

Man merkt: Die Mannschaft hat Lust, die Abläufe auf dem Feld funktionieren, die Spieler harmonieren. Auch Flick macht es clever. Er stellte Joshua Zirzkee in die erste Elf, hielt so an der Statik fest. Der Coach setzt auf ein stabiles Fundament, auf das aufgebaut wird.

Zirzkee und Philippe Coutinho als die beiden einzigen Neuen (für Kingsley Coman und Lewandowski) in der Anfangsformation sind beispielsweise leichter zu integrieren, wenn dadurch Thomas Müller als Eckpfeiler hinter den Spitzen bleibt.

Bayerns Erfolg hängt nicht mehr nur von Einzelnen ab

Großartige Veränderungen sollte es daher auch am Dienstagabend beim Pokalviertelfinale auf Schalke nicht geben. Bis auf Jerome Boateng, der aufgrund von Magen-Darm-Problemen am Montag nicht mit dem Team trainiert, scheinen alle Spieler vom Samstag für die Partie in Gelsenkirchen fit zu sein.

Coman, der ursprünglich "fünf Tage" ausfallen sollte, wie Hasan Salihamidzic erklärte, wird allerdings weiterhin fehlen. "Kingsley ist im Soll", sagt Flick: "Er wird in den nächsten Tagen laufen. Wir planen, dass er am Sonntag gegen Augsburg eventuell dabei sein kann."

Ob das nun zuversichtlich klingt oder nicht. Die Bayern haben in der abgelaufenen Woche bewiesen, dass ihr Fußball - ihr erfolgreicher Fußball - aktuell nicht von Einzelnen abhängt. Nicht wie in der Hinserie, als Manuel Neuer und Lewandowski die Mannschaft durch den windigen Herbst trugen.

Derzeit scheint rein sportlich vieles zu zusammenzupassen beim Rekordmeister. "Wir haben eine Messlatte vorgelegt", sagt Flick: "Im Moment stimmt das Gesamtpaket." Zumindest beim FC Bayern. Sollten morgen zudem die vergifteten Proteste von den Rängen ausbleiben, würde auch im Gesamtpaket Fußball wieder etwas stimmen.

Georg Holzner