Bundesliga

"Unakzeptabler Abgang": Klinsmann nicht mehr Aufsichtsrat bei Hertha BSC

Windhorst bestätigt: Ex-Trainer hat keine Funktion mehr bei Hertha BSC

"Unakzeptabler Abgang": Klinsmann nicht mehr Aufsichtsrat

Fortan nicht mehr auf der Berliner Tribüne zu sehen: Jürgen Klinsmann und Lars Windhorst.

Fortan nicht mehr auf der Berliner Tribüne zu sehen: Jürgen Klinsmann und Lars Windhorst. imago images

"Rein technisch ist Herr Klinsmann derzeit nicht Mitglied im Aufsichtsrat, weil sein Mandat ruht. Und er wird nicht mehr in den Aufsichtsrat berufen", sagte Windhorst bei einer Pressekonferenz am Donnerstag und erklärte: "Eine Zusammenarbeit mit Jürgen Klinsmann ist derzeit nicht vorstellbar. Die Art und Weise seines Abgangs ist unakzeptabel. Eine zielführende Zusammenarbeit können wir so nicht mit ihm fortführen. Ob wir in ein paar Monaten in einer anderen Form auf seinen Rat zurückgreifen können, muss man sehen. Aber durch seinen Abgang hat er hier bei Hertha viel Glaubwürdigkeit verloren. Aber ich schlage nie komplett die Tür zu. Und ich schlage auch keinen K.o."

Nominell war Klinsmann nach seinem Rücktritt als Trainer am Dienstag zurück in den Aufsichtsrat der KG gewechselt und wollte seine mögliche Weiterbeschäftigung "den Leuten bei der Hertha überlassen", wie er am Mittwochabend bei seinem Live-Chat bei Facebook kundtat. Die zukünftige Besetzung ist derzeit noch offen. "Wir werden zeitnah innerhalb der nächsten Monate zwei der vier Aufsichtsratsposten neu besetzen", kündigte Windhorst an und umriss das Anforderungsprofil: "Wir werden darauf achten, dass wir wieder sportliche Fachkompetenz an Bord haben. Und auch Glaubwürdigkeit und Strahlkraft."

Der Einstieg Klinsmanns als Funktionär bei den Berlinern nahm Anfang November vergangenen Jahres seinen Lauf: Vor gut vier Monaten war der 55-Jährige auf Betreiben von Investor Windhorst in den Aufsichtsrat der Hertha KGaA berufen worden, Ende November übernahm er von Ante Covic das Traineramt.

Windhorst hatte über seine Holding "Tennor" kurz zuvor dank einer weiteren Tranche in Höhe von 100 Millionen Euro (von insgesamt 224 Millionen Euro) seine Anteile an der Hertha KGaA auf 49,9 Prozent erhöht und damit das Anrecht auf vier Plätze im neunköpfigen Aufsichtsrat erworben. Klinsmann agierte in diesem Gremium als sportlicher Berater Windhorsts, der sich nach eigenen Angaben als "Fußball-Laie" bezeichnete.

bst/cfl

Zehn ereignisreiche Wochen: Klinsmanns kurze Hertha-Ära