Bundesliga

Hütter: "Die Jungs wissen, dass sie es viel besser können"

Frankfurter Trainer zieht positives Resümee

Hütter: "Die Jungs wissen, dass sie es viel besser können"

Adi Hütter zieht ein positives Fazit nach dem Trainingslager.

Adi Hütter zieht ein positives Fazit nach dem Trainingslager. picture alliance

Aus Frankfurts Trainingslager in Clearwater (Florida) berichtet Julian Franzke

Nach der Landung am Samstagmorgen bittet Hütter seine Profis am Waldstadion noch einmal auf den Trainingsplatz, anschließend ist bis Dienstag frei, bevor die Vorbereitung auf den Rückrundenauftakt bei der TSG Hoffenheim beginnt. Das Fazit des Trainers fällt positiv aus. "Die Mannschaft hat sehr gut trainiert und eine gute Einstellung gezeigt. Die Stimmung ist sehr positiv, weil die Jungs wissen, dass es sie es viel besser können", resümiert Hütter. Er verweist aber auch auf die zwei Wermutstropfen mit Kamadas Blessur und Fernandes' Verletzung: "Am meisten stört es mich immer, wenn Verletzungen passieren."

Die interessanteste Erkenntnis des Trainingslagers ist der Systemwechsel vom 3-5-2 auf eine Formation mit Viererkette (flaches 4-4-2, 4-2-3-1). Hütter will seine Mannschaft in der Rückrunde variabler ausrichten und damit schwerer ausrechenbar machen. Das Beherrschen mehrerer Grundformationen ist da unabdingbar. Den Vorteil der Viererkette sieht der Coach einerseits darin, dass es in Ballbesitz hinten eine Absicherung mehr gibt, sofern der Außenverteidiger auf der ballfernen Seite nicht zu weit aufrückt.

Es ist ein wichtiger Faktor, gemeinsam auch taktische Inhalte trainieren zu können.

Adi Hütter

In der Hinrunde war es so, dass meist beide äußeren Innenverteidiger der Dreierkette im Aufbau an die Außenlinie rückten und die Flügel unterstützten, ein Sechser ließ sich dafür neben "Libero" Makoto Hasebe zurückfallen, sodass in letzter Linie teils nur zwei Mann standen. Andererseits hofft Hütter, mit zwei echten Flügelspielern auf beiden Seiten die Stürmer im Strafraum besser in Szene setzen zu können. Im Test gegen Hertha BSC klappte das allerdings noch nicht so recht, Bas Dost kam nur einmal gefährlich zum Abschluss, Goncalo Paciencia war nicht zu sehen.

Hasebes Aufbauspiel könnte im 4-4-2 fehlen

Von der Viererkette profitieren könnte auch Filip Kostic, wenn hinter ihm jemand absichert und er nicht mehr so weite Wege zurückgehen muss. Freilich birgt jede Systemumstellung auch Nachteile in sich. Mit einer Dreierkette ist es leichter, im eigenen Strafraum Überzahl herzustellen, wenn der Gegner mit zwei Spitzen agiert und die Abwehr geordnet steht, außerdem gibt es im Mittelfeld einer 3-5-2 Formation einen Spieler mehr als im 4-4-2. Hinzu kommt: Hasebe ist Frankfurts bester Aufbauspieler. Wenn seine Position plötzlich wegfällt, kann das ein nicht unerheblicher Nachteil sein. Martin Hinteregger kann das Spiel zwar vernünftig aufbauen, David Abraham indes nicht. Es ist also durchaus möglich, dass sich beispielsweise Djibril Sow aus dem Mittelfeld zurückfallen lässt, um das Spiel aufzubauen.

Zeit für den taktischen Feinschliff

Hütter freut es vor allem, dass er unter der Sonne Floridas nach all den englischen Wochen in der Hinrunde endlich mal wieder Zeit hatte, vernünftig im taktischen Bereich arbeiten zu können. "Das ist für die Mannschaft das Wichtigste gewesen, dieses Feedback habe ich auch bekommen. Es ist ein wichtiger Faktor, gemeinsam auch taktische Inhalte trainieren zu können", sagt der Trainer. Bis zum Pokalspiel gegen Leipzig am 4. Februar stehen noch keine englischen Wochen an, drei volle Trainingswochen kann Hütter also nutzen, um seinem Team den taktischen Feinschliff zu verpassen: "Ich denke schon, dass uns das hilft." Das ist nach der Misere vor Weihnachten auch bitter nötig.

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