Bundesliga

Adi Hütters Hoffnung für Eintracht Frankfurt: "Ein anderes Gesicht"

Keine Panik trotz bedrohlicher Tendenz

Hütters Hoffnung: "Ein anderes Gesicht"

Adi Hütter ist mit Eintracht Frankfurt seit sieben Punktspielen ohne Sieg.

Adi Hütter ist mit Eintracht Frankfurt seit sieben Punktspielen ohne Sieg. imago images

Die Tendenz ist in der Tat bedenklich: Sieben Spiele in der Liga ohne Dreier (und dabei nur einen Punkt geholt), wettbewerbsübergreifend lediglich ein Sieg in den vergangenen zehn Partien - November und Dezember haben sie sich in Hessen gewiss anders vorgestellt. "Wir sind mit der aktuellen Situation unzufrieden, unglücklich", formulierte Hütter wenig überraschend nach dem 1:2 am Sonntagabend beim SC Paderborn. Diese Niederlage war ein Spiegel der vergangenen Wochen. In Sachen Einsatz und Willen lässt sich der Eintracht kein großer Vorwurf machen, vor allem angesichts des kräftezehrenden Jahres 2019 mit 56 Pflichtspielen.

Doch ein Schlüssel, eine Lösung fehlt gegen Teams, die kompakt stehen und zielgerichtet umschalten. In Ostwestfalen waren da allenfalls bei Mijat Gacinovic und dem nimmermüden Filip Kostic Ansätze zu sehen, über ein gelungenes Eins-gegen-eins oder einen Doppelpass gefährliche Situationen einzufädeln. Vom im Sommer erhofften spielerischen Schritt nach vorne, der ob des Weggangs der Topangreifer Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic quasi unumgänglich war, ist dieser Tage arg wenig zu sehen. Die jüngsten Rückschläge gegen die Kellerkinder aus Köln und Paderborn verstärken diesen Eindruck.

Ich habe wenigstens kurze Zeit wieder die Möglichkeit, im technisch-taktischen Bereich arbeiten zu können.

Adi Hütter

In Panik zu verfallen, gar Hütter in Frage zu stellen, was Sportvorstand Fredi Bobic auch ausdrücklich ausschließt, wäre wenig ratsam. Denn der Österreicher hat ja bewiesen, dass er in der Lage ist, schwierige Situationen zu meistern. Da wäre der katastrophale Auftakt zu seiner Amtszeit mit dem DFB-Pokal-Aus beim Regionalligisten SSV Ulm, dem die Eintracht guten Start in die Liga und einen sensationelle Europa-Pokal-Kampagne 2018/19 folgen ließ. Da wären die Abgänge Jovic, Haller und Rebic, trotz derer die Frankfurter große Siege einfuhren, etwa gegen Bayer Leverkusen oder den FC Bayern. Und da wäre die nicht zu unterschätzende, undankbare Situation mit der Europa-League-Qualifikation im Sommer. Hütter verweist zurecht darauf, dass seine Truppe trotz aller Widrigkeiten im Sommer sowohl international als auch im Pokal überwintert.

Trotz Negativserie: Hütter ist "sehr zuversichtlich"

Nun hofft der 49-Jährige, im Januar neue Impulse setzen zu können: "Ich habe wenigstens kurze Zeit wieder die Möglichkeit, im technisch-taktischen Bereich arbeiten zu können." Trotz der Negativserie gibt sich Hütter "sehr zuversichtlich, weil ich weiß, dass einige Führungsspieler auch retour kommen werden wie Kevin Trapp, Martin Hinteregger, David Abraham und Sebastian Rode". Jenes Quartett fehlte in Paderborn (Hinteregger, Rode, dazu Goncalo Paciencia) sowie zeitweise seit Wochen (Trapp, Abraham). Wobei diese Aussage, so ganz nebenbei, einen interessanten Schluss zulässt: Nämlich den, dass der aktuell verletzte Frederik Rönnow, der Trapp ganz hervorragend vertreten hat, sich definitiv wieder hinter der etatmäßigen Nummer eins einordnen muss im Frühjahr.

Die Tabellensituation ist "sehr ernst"

Viel wichtiger aber wird sein, dass Hütter seinen Kader "taktisch so vorbereiten kann, dass wir wieder ein anderes Gesicht zeigen können". Denn auch in seinen Augen ist die "Tabellensituation sehr ernst". Und doch tut Hütter gut daran, zu unterstreichen: "Der Kader hat gezeigt, dass er in Form auf drei Hochzeiten tanzen kann."

Benni Hofmann

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