Bundesliga

Yann Sommer zweifelt beide Treffer des VfL Wolfsburg an

VAR überprüfte das 1:0 nicht

Abseits? Hohes Bein? Sommer zweifelt beide VfL-Treffer an

Hohes Bein oder nicht? Wout Weghorst setzt zum Fallrückzieher an, Jordan Beyer köpft den Ball zu Torschütze Maximilian Arnold.

Hohes Bein oder nicht? Wout Weghorst setzt zum Fallrückzieher an, Jordan Beyer köpft den Ball zu Torschütze Maximilian Arnold. imago images

Konkret angesprochen wurde Sommer bei "Sky" zur Entstehung des 1:0 durch Xaver Schlager. Beim Schuss des Österreichers stand Joao Victor im Sichtfeld von Sommer, der daraufhin etwas zu spät reagierte, den Ball zwar noch berühren, aber nicht mehr aus dem kurzen Eck kratzen konnte. "Ich sehe den Ball definitiv nicht", meinte der Schweizer, der sich aber nicht mehr erinnern konnte, ob es Victor oder ein anderer Spieler war, der ihm die Sicht nahm. Angesichts der Position des Brasilianers schien es aber sehr gut möglich, dass Sommer den Wolfsburger meinte.

Ebenfalls nicht abschließend zu klären: Stand Joao Victor tatsächlich im Abseits, war der Treffer somit irregulär? Die Fernsehbilder legten eine hauchdünne Abseitsstellung des Angreifers nahe, doch eine offizielle kalibrierte Linie lag nicht vor - weil die Szene vom VAR in Köln offenbar gar nicht überprüft wurde. "Sky" gab während der Übertragung an, Kontakt mit der DFL aufgenommen zu haben. Diese habe bestätigt, dass es keine Kontrolle des Treffers durch den Videoschiedsrichter gegeben habe, obwohl eine solche notwendig gewesen wäre. "Es ist so entschieden worden, das können wir nicht ändern", konstatierte Sommer. "Wenn man es jetzt sieht, ärgert man sich."

Und nicht nur darüber, sondern auch über das spielentscheidende 2:1 in der Nachspielzeit. Der eingewechselte Jordan Beyer hatte den Ball beim Klärungsversuch auf den Fuß von Torschütze Maximilan Arnold geköpft, war dabei von Wölfe-Stürmer Wout Weghorst bedrängt worden, der zum Fallrückzieher angesetzt hatte, ohne Beyer dabei zu treffen. "Für mich ist das hohes Bein", urteilte Sommer.

Sommer gibt zu: "Heute ist es mal in die andere Richtung gekippt"

Zu sehr an den beiden Schiedsrichterentscheidungen aufhalten wollte sich Gladbachs Schlussmann jedoch nicht. "Wir haben keine gute zweite Hälfte gespielt. Wir hatten eine Möglichkeit und das war's", kritisierte er den Auftritt seines Teams, das über die kompletten 90 Minuten eher reagiert als agiert hatte und nicht an die Leistungen der teils starken Vorwochen herangekommen war.

Anders als so oft in der laufenden Saison erzielten die Fohlen keinen Treffer mehr in der Schlussminuten, sondern sie kassierten ihn. "Heute ist es mal in die andere Richtung gekippt", gab Sommer zu. "Wolfsburg hat eine gute zweite Hälfte gespielt und es uns schwer gemacht. Wir mussten viel laufen, um die Räume zu schließen und das zehrt an den Kräften. Man hat am Ende gesehen, dass wir in gewissen Situationen nicht mehr ganz frisch waren." So war die Niederlage für die Fohlen letztlich verdient - ganz unabhängig von der Legalität der beiden Wolfsburger Treffer.

mib