Bundesliga

N'Dicka: So teuer war noch kein Eintracht-Jungstar

Chandler: "Wir haben eine super Truppe"

N'Dicka: So teuer war noch kein Eintracht-Jungstar

Kostet die Eintracht fünf bis sechs Millionen Euro: Evan N'Dicka.

Kostet die Eintracht fünf bis sechs Millionen Euro: Evan N'Dicka. imago

Mit 22 Feldspielern und drei Torhütern hebt der Reisetross von Eintracht Frankfurt am Samstag um 11.10 Uhr vom Frankfurter Flughafen in Richtung USA ab. Bis zum 15. Juli werden sich die Hessen in Salt Lake City und Philadelphia auf die neue Saison vorbereiten. Mit dabei sein werden auch die jüngsten Neuzugänge Lucas Torro (CA Osasuna) und Evan Obite N'Dicka (18, AJ Auxerre). Außerdem als Gastspieler an Bord: Der Brasilianer Allan vom FC Liverpool.

Torro stand am Freitagmorgen erstmals auf dem Trainingsplatz und hinterließ auf Anhieb einen guten Eindruck. Der Sechser ging in den Zweikämpfen resolut zur Sache und deutete bei einige Pässen an, dass er ein feines Füßchen besitzt. Das weckt unweigerlich Erinnerungen an seine spanischen Landsleute Omar Mascarell und Jesus Vallejo, die vor zwei Jahren beim Trainingslager in Flachau (Österreich) in ihren ersten Einheiten ebenfalls positiv herausstachen. Ob Torro eine ähnliche Qualität auf den Platz bringt, wird sich freilich erst dann richtig zeigen, wenn im August die Pflichtspiele beginnen.

Spielersteckbrief Ndicka
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Spielersteckbrief Chandler
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Spielersteckbrief Allan
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Fünf bis sechs Millionen Euro Ablöse für N'Dicka

N'Dicka musste am Freitag noch Leistungstests absolvieren und trainierte deshalb noch nicht mit seinen neuen Kollegen. Auf den 18 Jahre alten Innenverteidiger darf man ganz besonders gespannt sein. Nie zuvor hat Eintracht Frankfurt für einen Spieler in diesem Alter so viel Geld auf den Tisch gelegt. Nach kicker-Recherchen stimmt die aus Frankreich kolportierte Ablöse in Höhe von fünf bis sechs Millionen Euro. Das ist sehr viel Geld für einen Spieler, der erst 14 Zweitligaspiele in seiner Vita stehen hat. Die Verantwortlichen müssen demzufolge felsenfest davon überzeugt sein, ein Top-Talent an Land gezogen zu haben. Die Rückennummer 2 könnte man als ein Indiz werten, dass N'Dicka nicht als Innenverteidiger Nummer vier oder fünf geholt wurde.

USA-Trip und Teamgeist erleichtern Integration

Die Integration sollte dem 1,92 Meter großen Hünen nicht allzu schwerfallen, schließlich stehen bei der Eintracht in Sebastien Haller und seinem direkten Konkurrenten Simon Falette zwei weitere Franzosen unter Vertrag. Außerdem spricht Dolmetscher Stephane Gödde perfekt Französisch. Hinzu kommt, dass in der Mannschaft ein positiver Teamgeist herrscht, der den neuen Spielern den Einstieg leichtmacht.

"Ich freue mich, dass wir wieder nach Amerika fliegen. Das wird gut, da lernen uns alle noch besser kennen. Letztes Jahr war es richtig cool, das hat die Mannschaft sehr eng zusammengeschweißt. Dieses Jahr wird das auch wieder so", sagt Timothy Chandler. Der Außenverteidiger fügt hinzu: "Bei uns ist es immer ganz einfach, sich zu integrieren. Wir sind eine super Truppe." Auch die ersten "sehr guten Eindrücke" vom neuen Trainer Adi Hütter stimmen ihn zuversichtlich: "Er hat eine andere Idee als Niko, setzt noch mehr auf das Fußballerische. Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß. Er ist sehr nett, aber ich denke, er wird auch in den richtigen Momenten draufhauen können, wenn es sein muss."

Chandler will sich in Frankfurt durchsetzen

Für Chandler geht es in der Vorbereitung darum, sich einen Platz in der ersten Elf zurückzuerobern. Nachdem er in der vergangenen Hinrunde auf seiner etatmäßigen Position auf der rechten Bahn gespielt hatte, beorderte ihn Trainer Niko Kovac nach der Winterpause nach links, wo er meist gut spielte, im Verlauf der Rückrunde aber von Jetro Willems verdrängt wurde. Beim Pokalfinale stand er überraschend nicht mal im Kader. "Ich habe einen ganz guten Satz lesen können: rechts, links, raus", sagt der 28-Jährige mit einem Schmunzeln. "Ich hatte mir nichts vorzuwerfen, da ich alles abgerufen habe. Verstanden habe ich das nicht, das war die Entscheidung von Niko. Ich musste es so akzeptieren. Im Endeffekt hat er alles richtiggemacht", blickt Chandler zurück.

Ein Vereinswechsel, das versichert er auf Nachfrage, sei für ihn aber kein Thema gewesen. Er hofft, dass ihm seine Vielseitigkeit zugute kommt: "Ich bin eine Alternative für mehrere Positionen, kann rechts spielen, links und als Innenverteidiger." Trotz der namhaften Abgänge ist er guter Dinge, dass die Mannschaft an den Leistungen der letzten Saison anknüpfen kann. "Wir wollen beweisen, dass das keine Eintagsfliege war", betont die Frohnatur.

Julian Franzke

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