Bundesliga

Borussia Dortmund trennt sich von Trainer Bosz

BVB stellt den Coach nach einem Sieg aus 13 Spielen frei

Borussia Dortmund trennt sich von Trainer Bosz

Das war's: Peter Bosz bei der Pressekonferenz nach dem 1:2 gegen Bremen.

Das war's: Peter Bosz bei der Pressekonferenz nach dem 1:2 gegen Bremen. picture alliance

Es war nicht das erste "Entscheidungsspiel" für die Borussia - aber es war das letzte für Peter Bosz: Vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen hatte er noch unmissverständlich gemeint: "Wir müssen gewinnen." Als dann 90 weitere Bundesliga-Minuten gespielt und die Schwarz-Gelben beim 1:2 eine über weite Strecken erschreckend blutleere Vorstellung gezeigt hatten, musste Bosz eine weitere Niederlage erklären. "Meine Enttäuschung sitzt sehr tief", erklärte er. "Die erste Hälfte war wirklich sehr schlecht, da bin ich die verantwortliche Person."

Welche Folgen diese Verantwortung nach sich ziehen würde, war ihm kurz nach dem Spiel offenbar noch nicht klar. "Ich kann meine Position beim BVB nicht selbst beurteilen", sagte Bosz. Nach nur einem Sieg aus 13 Pflichtspielen - dem 5:0-Pokalerfolg beim Drittligisten Magdeburg - sahen sich die BVB-Verantwortlichen aber zum Handeln gezwungen. Bis zum Schluss hatten sie Bosz den Rücken gestärkt, Sportdirektor Michael Zorc versichert, man wolle "mit Peter Bosz den Turnaround schaffen. Das ist unsere dringlichste Aufgabe."

Spielbericht

Eine Trendwende aber zeichnete sich nicht ab - im Gegenteil: Die Partie gegen Bremen machte den zuletzt leicht verbesserten Eindruck der Borussen aus der zweite Hälfte gegen Leverkusen (1:1) und der Partie in Madrid (2:3) wieder zunichte. Und so reagierte die Vereinsführung noch am Samstag und verständigte sich auf eine Trennung von Bosz. Die offizielle Bestätigung folgte am Sonntag.

Watzke: "Das war sehr emotional"

"Wir haben gestern Abend in einem Gespräch mit Peter Bosz entschieden, dass wir ihn mit sofortiger Wirkung freistellen", sagte BVB-Boss Watzke am Sonntag. "Das war sehr emotional. Gleichzeitig aber auch sehr stilvoll. Peter hat das mit sehr viel Stil aufgenommen, hat sich bei uns für das Vertrauen bedankt, was wir in dieser Zeit in ihn gehabt haben. Das war für uns eine schwierige Situation. Insofern sind wir im allerbesten Einvernehmen voneinandergegangen. Möchte die Gelegenheit nutzen und mich für das, was er bei uns geleistet hat, zu bedanken. Ich sage das aus reinstem Herzen.

Starker Start - rasanter Absturz

Bosz hatte im Sommer die Nachfolge von Thomas Tuchel angetreten. Und er schien zunächst eine Erfolgsgeschichte zu schreiben: Nach sieben Bundesliga-Spieltagen stand der BVB mit 19 von 21 möglichen Punkten und 21:2 Toren einsam an der Tabellenspitze - fünf Zähler vor dem zweitplatzierten FC Bayern. Doch dann begann der Niedergang: In den folgenden acht Ligaspielen erspielten sich die Borussen lediglich noch drei Zähler bei einer Tordifferenz von 14:21. Damit rutschte der BVB am Samstag auf Rang sieben ab.

Stöger übernimmt

Die Nachfolge wird Peter Stöger übernehmen. Im Sommer soll nach Möglichkeit Julian Nagelsmann beim BVB übernehmen.

dm/bru/tru

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