Bundesliga

Kinkel wird Chef der neuen DFB-Ethik-Kommission

Ex-Außenminister soll fünfköpfiges Gremium anführen

Kinkel wird Chef der neuen DFB-Ethik-Kommission

Wird am Freitag zum Chef der neuen DFB-Ethik-Kommission gewählt: Klaus Kinkel.

Wird am Freitag zum Chef der neuen DFB-Ethik-Kommission gewählt: Klaus Kinkel. picture alliance

Der FDP-Politiker Kinkel wird am Freitag bei der Plenarsitzung (ab 10 Uhr) in das Amt gewählt werden und künftig das fünfköpfige Gremium leiten. Die Namen der Kandidaten werden den Delegierten dabei offiziell erst während des Bundestags mitgeteilt. Nach welchem Prozedere sie ausgewählt wurden, ist unklar. Das brachte dem DFB auch Kritik ein.

"Bei der Besetzung ist ein transparentes und unabhängiges Verfahren einzuhalten. Das kann ich nicht erkennen", sagte Sylvia Schenk, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport bei Transparency Deutschland dem kicker. In vergleichbaren Fällen werden häufig externe, unabhängige Organisationen zur Kandidatenkür hinzugezogen.

Festgeschrieben ist in der nötigen Satzungsänderung, dass die fünf Mitglieder "weder in einer wirtschaftlichen Beziehung noch in irgendeiner persönlichen Abhängigkeit zum DFB" stehen dürfen.

"Die Ethikkommission soll einen unabhängigen, transparenten und die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen wahrenden Umgang mit Verdachtssituationen sicherstellen", heißt es im neuen Paragraphen 46a der DFB-Satzung, die abgesegnet werden muss.

Die neue Ethik-Kommission "soll in Fällen illegaler oder unethischer Verhaltensweisen aktiv werden, die der Integrität und dem Ansehen des DFB schaden", heißt es im DFB-Jahresbericht. Sie soll eigenständig und unabhängig Ermittlungen aufnehmen können.

Eine separate rechtsprechende Kammer wie bei der FIFA soll es nicht geben. Die Rechtsprechung erfolgt über das verbandseigene Sportgericht. Dessen Vorsitzendem, derzeit der Mainzer Richter Hans E. Lorenz, werden künftig zwei Ethik-Beisitzer zur Seite gestellt.

Kinkel war unter Bundeskanzler Helmut Kohl in den 90er Jahren Justiz- und Außenminister. Von 1994 bis 2002 saß er im Deutschen Bundestag. Von 1993 bis 1995 war er Bundesvorsitzender der FDP.

ski/meb