"In meinem Zimmer liegt ein Ball. Manchmal trete ich vorsichtig dagegen", erzählt Luca Waldschmidt. Seit dem vergangenen Wochenende ist der Junioren-Nationalspieler wieder zu Hause in Dillenburg-Frohnhausen. Das Appartement des 18 Jahre alten Juniorennationalstürmers in Frankfurt ist verwaist. Nach der Operation in Berlin ist er erst einmal bei den Eltern untergekrochen. "Ich bin zuversichtlich, dass die Probleme behoben wurden und gleichzeitig traurig, dass es noch so lange dauert", sagte Waldschmidt dem kicker.
Seit April hatten ihn immer wieder Beschwerden im Schambeinbereich geplagt, teilweise war sogar von einer Entzündung die Rede. "Wir haben ihn aus dem Training rausgenommen, bevor eine Schambeinentzündung entstanden ist", sagte Trainer Thomas Schaaf im Herbst.
Bei Kittel lief's besser
Dabei hatte alles so hoffnungsvoll begonnen. Anfang September absolvierte Waldschmidt gemeinsam mit Sonny Kittel (21) auf einem Nebenplatz an der Commerzbank-Arena einen Härtetest. "Keine Beschwerden", verkündeten beide stolz. Zwei Tage später kamen bei Waldschmidt die Probleme zurück, Kittel spielt inzwischen wieder in der Bundesliga. Und Waldschmidt wäre gut zu gebrauchen gewesen, angesichts der Formschwäche von Vaclav Kadlec und der Rotsperre von Haris Seferovic.
Nach mehreren Rehamaßnahmen in Frankfurt, Donaustauf und Köln, entschied sich Luca Waldschmidt in Absprache mit den Eintracht-Ärzten und Vater Wolfgang, der 1983/84 übrigens 14 Zweitligaspiele für Darmstadt 98 absolvierte, zur Operation beim Spezialisten Dr. Jens Krüger in Berlin. "Es wurde an der weichen Leiste etwas genäht und im Adduktorenbereich Veränderungen vorgenommen", erläutert Wolfgang Waldschmidt (51). Jetzt muss es verheilen.
Ab Januar kann die Belastung gesteigert werden. Dann wird sich erweisen, ob die Beschwerden endgültig der Vergangenheit angehören.
Michael Ebert