Frauen

Doping-Skandal bei Nordkorea

Gesamter Kader wird nun untersucht

Doping-Skandal bei Nordkorea

Unter Doping-Verdacht: Jong-Sun Song (li,) und Pok-Sim Jong, hier mit der Schwedin Lotta Schelin.

Unter Doping-Verdacht: Jong-Sun Song (li,) und Pok-Sim Jong, hier mit der Schwedin Lotta Schelin. imago

Laut Dr. Jiri Dvorak, Chefmediziner der FIFA, seien die positiven A-Proben im WADA-Labor in Kreischa untersucht und anschließend an das Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule in Köln unter Leitung von Professor Dr. Wilhelm Schänzer weitergereicht worden, "um eine zweite Meinung einzuholen".

Die verbliebenen nordkoreanischen Spielerinnen wurden nach der Partie gegen Kolumbien (0:0) im Empfang genommen und zur Doping-Probe geführt. Dies sei bei einer WM ein bisher einmaliger Vorgang, entspreche aber den Vorschriften bei mehr als einem positiven Doping-Test pro Team. "Dies ist ein schwarzer Tag, wir sind alle sehr bedrückt", so Dvorak.

Betroffen sind die beiden Spielerinnen Jong-Sun Song und Pok-Sim Jong, die in den beiden ersten Partien zum Einsatz kamen und auch gegen Kolumbien zunächst in der Startelf vorgesehen waren. Vor dem Spiel wurden jedoch auf der Pressetribüne neue Spielberichtsbögen verteilt, auf denen die beiden Spielerinnen zunächst als "abwesend", später dann als "nicht einsetzbar" gekennzeichnet waren. Offenbar hat der nordkoreanische Trainer Kwang-Min Kim erst sehr spät von den Vorwürfen erfahren. Sollten bei Nordkorea weitere Dopingproben positiv sein, käme der Verband in erhebliche Erklärungsnöte.