HSV-Coach Dieter Hecking wechselte nach dem dramatischen 2:3 beim VfB Stuttgart auf vier Positionen: Heuer Fernandes wurde aus Leistungsgründen nicht berücksichtigt, dafür stand Pollersbeck erstmals in dieser Saison zwischen den Pfosten. Außerdem mussten Dudziak, Harnik und Jatta Platz für Kinsombi, Kittel und Schaub machen.
Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm nahm im Vergleich zum 0:1 gegen den SV Sandhausen ebenfalls vier Änderungen vor: Kuhn, Franke, Titsch Rivero und Aigner durften anstelle von Dittgen (Gelb-Sperre), Schwede (Gelb-Rot-Sperre), Lorch und Knöll beginnen.
Schäfflers Traumtor weckt den HSV auf
Der HSV war nach dem bitteren Donnerstagabend in Stuttgart zu einer Reaktion gezwungen, gegen den Vorletzten aus Wiesbaden aber auch gleich wieder in Rückstand - und wie. Nach einem schlampigen Ballverlust von Letschert hatte Franke seinen Kapitän Schäffler im Zentrum bedient, der mit dem Rücken zum Tor zum Lupfer ansetzte und Pollersbeck im langen Eck überwand (12.).
Der 29. Spieltag
Die Antwort der Hanseaten hatte es jedoch in sich: Nur wenige Sekunden nach dem Schock konterte der neu ins Team gerückte und stets auffällige Kinsombi Schäfflers Traumtor mit einem nicht weniger sehenswerten Treffer, indem er SVWW-Schlussmann Lindner mit einem wuchtigen Volley keine Chance ließ (14.).
Wirklich Auftrieb verlieh der schnelle Ausgleich dem HSV nicht, auch weil die Gäste, anders als erwartet, immer wieder hoch pressten und die anfällige Abwehr der Gastgeber erfolgreich unter Druck setzten. Dass in der 27. Minute trotzdem das 2:1 für Hamburg fiel, war aus Sicht der Hessen so unnötig wie vermeidbar. Eine eigentlich harmlose Flanke von Leibold hatten sowohl Dams als auch Röcker falsch eingeschätzt, sodass Pohjanpalo frei stand und sich per Kopf bedankte.
Es blieb auch anschließend dabei, dass Wiesbaden couragiert auftrat, seinerseits um den Ausgleich bemüht war und nach der Pause das zweite Geschenk von Letschert annahm. Der Niederländer hatte den zur zweiten Hälfte eingewechselten Ajani im Strafraum plump zu Fall gebracht - und Schäffler den fälligen Elfmeter souverän verwandelt (57.). Hecking reagierte und wechselte gleich dreifach, brachte Beyer, Dudziak und Jatta.
Hamburg total fahrig - und trotzdem mit dem Lucky Punch
Der Ertrag blieb überschaubar, die Hanseaten leisteten sich eine Nachlässigkeit nach der anderen und waren dem dritten Gegentreffer nah, ehe sie aus dem Nichts wieder führten: Kinsombi hatte sich im Zentrum davongestohlen und eine scharfe Hereingabe von Kittel zum Doppelpack verwertet (76.). Es blieb letztlich beim extrem schmeichelhaften Sieg für den HSV, der in dieser Verfassung aber noch Probleme bekommen könnte im Kampf um die Rückkehr ins Oberhaus.
Wie geht es weiter? Die Wiesbadener sind am kommenden Samstag (13 Uhr) zu Hause gegen Dynamo Dresden gefordert. Der HSV hat indes am Montag in einer Woche (20.30 Uhr) Holstein Kiel zum Nord-Duell zu Gast.