Fürths Trainer Stefan Leitl stellte seine Startelf nach dem 2:2 gegen den Hamburger SV vor anderthalb Wochen auf zwei Positionen um: Neben Green (Bank) fehlte überraschend Doppelpacker Nielsen (Gehirnerschütterung, nicht im Kader) in der Aufstellung. Dafür durften Ernst und Raum von Beginn an ran.
Osnabrücks Coach Daniel Thioune tauschte im Vergleich zur 2:4-Niederlage gegen Hannover 96 am Wochenende viermal Personal: Ex-Fürther Gugganig, Henning, Ouahim und Wolze spielten für Agu, Ajdini, Schmidt (alle Bank) und van Aken (nicht im Kader).
Blacha verteilt eine eiskalte Dusche - Hrgota trifft den Pfosten
Die Spielvereinigung wechselte zwischen einem 3-4-3- (im Ballbesitz) und 5-2-3-System (gegen den Ball) und war genauso auf ein kompaktes Auftreten aus wie der VfL, der sich in einer 4-2-3-1-Grundordnung formierte. Die Gäste zeigten sich zweikampfstark, während das Kleeblatt mehr Ballbesitz aufwies und auch durch Raum die erste gute Möglichkeit verbuchte (8.). Direkt im Gegenzug aber ging Osnabrück in Führung: Ceesay setzte sich stark gegen die halbe Fürther Hintermannschaft durch und spielte flach vors Tor, wo Blacha aus der Nahdistanz auf 1:0 stellte (9.).
Im weiteren Verlauf übernahmen die Weiß-Grünen zwar die Spielkontrolle, kamen gegen kompakte Gäste aber kaum durch. Zahlreiche Standards verpufften harmlos. Einzig ein abgefälschter Distanzknaller von Wittek zischte knapp vorbei (16.). Ansonsten war bei der SpVgg der Ausfall von Nielsen spürbar. Die Spielaufbau war gegen einen kompakten und zweikampfstarken VfL zu behäbig. Auch fehlte es an robusten Anspielstationen in der Spitze.
Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es wieder heiß: Hrgota tauchte nach einem Blacha-Fehlpass frei am Elfmeterpunkt auf, scheiterte aber an Kühn, der den Ball noch an den Pfosten lenkte (39.). Auch Osnabrück, das punktuell Nadelstiche zu setzen versuchte, bekam noch eine Chance: Wolzes Dropkick aus der zweiten Reihe wurde von Burchert entschärft (44.). Auf der anderen Seite lenkte Tillman eine Flanke in die Arme von Kühn (45.+2).
Joker Schmidt erhöht - Fürth mit Latten-Pech
2. Bundesliga, 28. Spieltag
Leitl reagierte zur Pause und brachte mit Comebacker Keita-Ruel und Green frische Offensivkräfte. Eine Maßnahme mit Wirkung, denn vor allem Green brachte frischen Wind. Allerdings liefen die Weiß-Grünen weiterhin konsequent auf ein lila-farbenes Abwehr-Riff auf und kamen nicht entscheidend zum Abschluss. Thioune hatte mit Wiederbeginn Engel gebracht und legte dann Schmidt nach (53.). Der Joker traf erst bei einer Flanke den Ball nicht (55.), kurz darauf dafür umso besser und jagte die Kugel aus 20 Metern zum 2:0 in den Winkel (58.).
Bei Fürth wuchs der Frust, und Osnabrück hätte beinahe erneut jubeln dürfen: Nach Caligiuri-Fehler schoss Ceesay aus zwölf Metern vorbei (63.). Auf der anderen Seite dann ein Wachmacher: Seguin donnerte das Spielgerät aus der Distanz an die Latte (65.). Das Kleeblatt probierte noch einmal alles, fand das Abschlussglück aber nicht mehr: Eine Kopfballverlängerung von Keita-Ruel landete bei Caligiuri, der neben dem rechten Pfosten verzog (81.). Es blieb beim 0:2.
Im weiteren Verlauf wurde es noch einmal wild. Ex-Fürther Gugganig erwischte die SpVgg-Defensive im Tiefschlaf und traf. Doch der Videoschiedsrichter erkannte eine Abseitsstellung von Taffertshofer und nahm das Tor zurück (76.). Auf der anderen Seite köpfte Keita-Ruel aus der Nahdistanz aufs Tor, doch Kühn lenkte den Ball erneut an den Querbalken (78.). Es bleib beim 2:0 für den VfL - es war Osnabrücks erster Sieg in der Rückrunde.
Die SpVgg Fürth spielt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) bei Darmstadt 98. Der VfL Osnabrück empfängt im Parallelspiel Jahn Regensburg.