Hamburgs Trainer Dieter Hecking veränderte seine Startelf nach dem 2:2 gegen Fürth auf drei Positionen: Harnik, Kittel und van Drongelen spielten für Beyer, Jairo und Jatta (alle Bank).
Bielefelds Coach Uwe Neuhaus tauschte im Vergleich zum 1:1 im Derby gegen Osnabrück dreimal Personal: Kunze, Soukou und Weihrauch begannen für Brunner (5. Gelbe), Clauss und Seufert (beide Bank). Die Arminia lief erstmals seit dem 8. Spieltag und damit nach 19 Spielen in Folge mit einer veränderten Viererkette auf.
HSV mit klaren Vorteilen - Ortega vereitelt Großchancen
Der HSV ging mit offenem Visier in dieses Spitzenspiel und trat im leeren Volksparkstadion aktiv und offensiv auf. Mit vielen Kurzpässen kombinierten sich die Rothosen nach vorne und drückten Bielefeld so hinten rein. Erste Chancen ließen nicht lange auf sich warten: Nach einem Fehler von Kunze hatte Pohjanpalo freie Bahn, doch Ortega rettete mit der Fußspitze (5.). Der DSC-Torwart war auch zur Stelle, als Harnik nach einem Konter zum Schuss kam (8.). Nur einmal wackelte Ortega nach einem Flankenball kurz, rettete dann aber noch mit einem Reflex gegen Harnik (12.).
Von der Arminia kam derweil und auch im weiteren Verlauf nur wenig. Offensiv gelang den Gästen nahezu nichts. Einzig durch Standards kamen die Ostwestfalen hin und wieder in Strafraumnähe. Zweitliga-Top-Torjäger Klos hing lange komplett in der Luft, verbuchte dann aber doch noch die beste Bielefelder Möglichkeit im ersten Durchgang, als er nach Zuspiel von Soukou aus sieben Metern an Torwart Heuer Fernandes scheiterte (27.).
Bis zum Halbzeitpfiff kontrollierte weiterhin der HSV das Geschehen auf dem frisch verlegten Hamburger Rasen. Immer wieder kombinierten sich die Hanseaten bis kurz vor den Strafraum, dort aber riegelte der Tabellenführer konsequent ab. Vor allem DSC-Innenverteidiger Nilsson baggerte nahezu jeden Ball aus dem Gefahrenbereich. Trotz spielerischer Vorteile der Rothosen ging es torlos in die Pause.
Hamburg kommt heiß aus der Kabine, triff aber nicht
2. Bundesliga, 27. Spieltag
Auch in den zweiten Durchgang startete der HSV aggressiv, offensiv und brandgefährlich: Nur 30 Sekunden nach Wiederbeginn nahm Kittel einen langen Ball von Letschert im Strafraum direkt ab und jagte das Spielgerät haarscharf am Winkel vorbei (46.). Kurz darauf köpfte Pohjanpalo eine Kittel-Flanke aus sechs Metern knapp neben den Pfosten (48.). Bielefeld geriet gehörig unter Druck, hielt diesem aber weiterhin stand.
Selbst bot der Spitzenreiter weiterhin nur wenig an. Auch die Hereinnahme von Clauss und Voglsammer (65.) brachte keinen neuen Offensivschwung. Vielmehr hatte Bielefeld Glück, dass Leibold nach einer Harnik-Flanke unbedrängt aus fünf Metern nur den Pfosten traf (67.). Die schwache Chancenverwertung der Hamburger hätte sich dann beinahe gerächt: Aus dem Nichts kam Klos an der Strafraumgrenze zu einem Drehschuss, doch Heuer Fernandes rettete mit einem Reflex (78.).
In der Schlussphase konnte Arminia zwar hin und wieder entlasten. Am Drücker blieb aber nach wie vor der HSV, der weitere Halbchancen verbuchte. Am Ende blieb es beim 0:0.
Der HSV hat in der kommenden englische Woche am Donnerstag (20.30 Uhr) das nächste Topspiel vor der Brust: Dann geht es zum VfB Stuttgart. Bielefeld hat aufgrund der Corona-Vorfälle bei Dynamo Dresden spielfrei. Die Partie wurde für den 15. Juni angesetzt.