Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic nahm gegenüber der 1:2-Niederlage beim HSV Anfang März vier Veränderungen vor: Geipl und Anders saßen auf der Bank, George fehlte wegen Trainingsrückstands und Saller saß nach seiner zehnten Gelben Karte eine Sperre ab. Und so erhielten Hein, Gimber, Stolze und Makridis eine Chance von Beginn an.
Bei den Gästen aus Kiel veränderte Coach Ole Werner seine Startelf im Vergleich zum 1:1 gegen Fürth auf zwei Positionen: Van den Bergh und Meffert ersetzten Seo und Ignjovski, die beide auf der Bank saßen.
Blitzstarter Lee
Unter Einhaltung der DFL-Hygienevorgaben startete die Partie in Regensburg forsch. Okoroji feuerte bereits nach wenigen Sekunden einen ersten Warnschuss ab, den Gelios im Tor der Kieler entschärfte. Dessen Gegenüber, Jahn-Keeper Meyer, hatte nur eine Minute später das Nachsehen: Wahl verlängerte eine Ecke in den Fuß von Lee, der aus fünf Metern zur frühen Gästeführung einschoss (3.).
Die Störche waren ein Stück weit präsenter in den Zweikämpfen und traten obendrein auch spielfreudiger auf. Gerade über die linke Seite mit dem spielstarken Özcan, aber auch über den omnipräsenten Lee als Zielspieler im Zentrum lief viel. Als Özcan in der 14. Minute im Strafraum zu Boden ging, forderten die Kieler zwar Elfmeter, bekamen diesen von Schiedsrichter Martin Petersen aber nicht.
Gelios pariert gegen Hein, Gimber rettet riskant
Auf der anderen Seite konnte sich kurz darauf einmal mehr Gelios auszeichnen. Gegen den aufgerückten Hein fuhr der Kieler Schlussmann geschickt den Oberschenkel aus und verhinderte damit den möglichen Ausgleichstreffer der Oberpfälzer (20.). Auch Gimber hatte einen Treffer auf dem Fuß, allerdings wäre dem Mittelfeldmann beinahe ein Eigentor unterlaufen: Wollte er bei einem Diagonalball grätschend klären, stellte er damit seinen Keeper Meyer vor eine Reaktionsprobe (26.).
Auch Mühling hätte in einer insgesamt schwächeren Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs noch aufstocken können, doch erneut war es der Regensburger Schlussmann Meyer, der mit einer guten Fußabwehr Schlimmeres aus Sicht der Oberpfälzer verhinderte (34.), ehe es mit dem Zwischenergebnis von 0:1 in die Kabine ging.
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Die Partie blieb nach dem Seitenwechsel weiterhin umkämpft, Kiel behielt aber nach wie vor die spielerische Oberhand. Allerdings passierte nur wenig in unmittelbarer Nähe zu den Strafräumen. Und so entschied sich KSV-Coach Werner nach einer knappen Stunde zu einem ersten Doppelwechsel, der gleich Früchte tragen sollte. Atanga (für Reese im Spiel) leitete ein, Porath (für Iyoha) vollendete mit seinem zweiten Ballkontakt zum 2:0 (58.). Beide Spieler waren gerade einmal eine Minute auf dem Feld.
Stolze verkürzt, Mühling vergibt die Vorentscheidung
Der Jahn wechselte ebenfalls doppelt, Geipl und Lais kamen für Gimber und Besuschkow. Und auch hier zeichnete sich der Wechsel schnell aus: Im Schnellangriff bediente Lais Stolze, der daraufhin aus linker Position per "Tunnel" durch Gelios' Beine zum 1:2 traf (75.). Eine spannende Schlussviertelstunde stand bevor, auch weil Mühling nach tollem Lee-Solo die Chance zur Vorentscheidung leichtfertig vergab (79.).
Das rächte sich in der Schlussminute: Nach einem strittigen Zweikampf zwischen Neumann und Lais, bei dem der Kieler offenbar den Fuß drüber hielt, entschied der Referee auf Foulelfmeter. Diesen verwandelte Albers zum 2:2-Endstand (90.+1).
Regensburg tritt am kommenden Samstag (13 Uhr) in Sandhausen an, Kiel empfängt einen Tag später (13.30 Uhr) den VfB Stuttgart.