SVS-Coach Uwe Koschinat nahm im Vergleich zum spektakulären 4:4 in Bochum gezwungenermaßen eine Veränderung vor: Für den Gelb-gesperrten Nauber begann Kister in der Innenverteidigung.
St. Paulis Trainer Jos Luhukay musste nach dem 3:1 gegen Osnabrück sogar zweimal wechseln: Zander ersetzte auf der rechten Abwehrseite Ohlsson (Gelb-Sperre), Gyökeres durfte für den verletzten Veerman ran.
Nach dem späten Punktgewinn beim VfL war den Sandhäusern das zurückgekehrte Selbstvertrauen vom Fleck weg anzumerken. Die Gastgeber traten engagiert und druckvoll auf, kamen durch Bouhaddouz schon nach 48 Sekunden zur ersten guten Gelegenheit und nur eine Minute später zur nächsten. Erst hatte der Ex-Paulianer knapp verzogen, dann seinen Meister in Himmelmann gefunden. Der Schlussmann der Hamburger kam am Hardtwald sofort auf Betriebstemperatur und wurde von Behrens gleich wieder geprüft (10.).
Miyaichis perfekte Vorlage - Penney schenkt Sandhausen den Ausgleich
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Es dauerte rund eine Viertelstunde, ehe auch die Kiezkicker mal den Weg vors gegnerische Tor fanden, Benatelli zog nach feinem Zusammenspiel mit Miyaichi und Knoll aber knapp daneben (14.). Der erste Vorstoß verlieh der Luhukay-Elf, mit zwei Siegen am Stück angereist, etwas Auftrieb, trotzdem fiel das Führungstor überraschend - dafür umso schöner: Miyaichi hatte Gyökeres bei einem Konter mit einem herausragenden Flugball bedient und der Schwede Fraisl im SVS-Tor nach der Annahme mit dem zweiten Kontakt überwunden (28.).
Sandhausen wirkte ob des plötzlichen Rückstands ein bisschen irritiert, erhielt zur Orientierung jedoch kurz vor der Pause ein Gastgeschenk von Penney. Der Rechtsverteidiger hatte sich im Luftduell mit Diekmeier völlig ungeschickt angestellt und den Ex-HSV-Profi rüde abgeräumt. Den fälligen Strafstoß nutzte Behrens und traf in die Mitte zum Ausgleich (45.+1).
Luhukay reagierte in der Pause und ließ Penney gleich in der Kabine. Scheinbar blieb da auch erst mal die Angriffslust der Gäste, denn auch im zweiten Abschnitt gab der SVS das Tempo vor. Nach einer von vielen Unterbrechungen geprägten Auftaktphase nutzte Scheu eine missglückte Rettungstat von Östigard und drehte die Partie mit einem krummen Aufsetzer (63.).
St. Pauli nimmt quasi nicht am Spiel teil, gleicht aber trotzdem aus
St. Pauli blieb lethargisch und ideenlos und kam aus dem Nichts dennoch zum Ausgleich. Nach der Kopfballverlängerung des eingewechselten Tashchy setzte sich Diamantakos gegen Zhirov stark durch und schloss frei vor Fraisl stark zum 2:2-Endstand ab (78.). In der Schlussphase vertändelte Miyaichi gar noch die Riesenchance zum 3:2 (89.), kurz vor Schluss tat es ihm der eingewechselte Linsmayer auf der Gegenseite gleich (90.+3). Damit muss Sandhausen weiter auf den ersten Sieg seit dem Rückrunden-Auftakt Ende Januar in Osnabrück warten, außerdem hat es der SVS verpasst, St. Pauli in der Tabelle wieder zu überholen.
Für Sandhausen geht es am Samstag (13 Uhr) bei Erzgebirge Aue weiter, St. Pauli hat am Sonntag (13.30 Uhr) den 1. FCN zu Gast.