Regensburgs Coach Mersad Selimbegovic nahm im Vergleich zur 1:4-Niederlage in Karlsruhe zwei personelle Wechsel vor: Correia und George starteten anstelle von Knipping und Wekesser (beide Bank).
St. Paulis Trainer Jos Luhukay tauschte im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Hannover ebenfalls zwei Veränderungen vor: Östigard ersetzte Kalla (Bank). Außerdem wurde Gyökeres (Bank) durch Zweitliga-Debütant Kuyucu ersetzt. St. Pauli begann damit in einer flexiblen Dreier-/Fünferkette.
Veerman hat gleich vier gute Chancen
Die Partie begann munter, beide Teams suchten nach Ballgewinn zielstrebig und vertikal den Weg nach vorne, erspielten sich auf diese Weise allerdings keine nennenswerten Torchancen. Richtig gefährlich wurde es erst nach rund 20 Minuten, als St. Paulis Veerman den Ball komplett freistehend aus drei Metern am Tor vorbeischoss (20.) und zwei Zeigerumdrehungen später mit einer Direktabnahme nur die Latte traf (22.). Wenig später zwang der Niederländer Meyer per Kopfball zu einer starken Parade (28.). Auch im vierten Anlauf hatte er kein Glück: Aus guter Position lupfte Veerman die Kugel über das Tor (40.).
Grüttner schlägt sehenswert und eiskalt zu
Die vergebenen Gelegenheiten sollten sich rächen, denn Regensburg nutzte seine einzige zwingende Möglichkeit vor der Pause zur Führung: Nachdem sich Sobota und Kuyucu im Mittelfeld uneins waren, schnappte sich Albers den Ball und bediente Grüttner mit einer scharfen flachen Hereingabe. Der Jahn-Kapitän lenkte den Ball per Hacke vorbei an Östigard und Himmelmann ins Tor zum 1:0-Pausenstand (42.).
Möller Daehli hat den Ausgleich auf dem Fuß
2. Bundesliga, 16. Spieltag
Nach dem Wiederanpfiff, der sich aufgrund eines kleines Lochs im Netz des Regensburger Tors für wenige Minuten verzögert hatte, blieb die Reaktion der Gäste zunächst aus. Stattdessen war der Jahn präsenter und hatte durch Stolze eine gute Möglichkeit, um zu erhöhen (53.), ehe dann Möller Daehli die dicke Chance zum 1:1 hatte: Nachdem er Correia enteilt war, scheiterte er jedoch freistehend an Meyer (55.). Es sollte die einzige richtige Möglichkeit der Gäste für längere Zeit bleiben. Stattdessen arbeitete der SSV am 2:0 und hätte die Führung beinahe durch ein Eigentor von Östigard ausgebaut (61.).
Ziereis fliegt vom Platz - Stolze trifft den Pfosten
In der 69. Minute mussten die Gäste einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Ziereis, zuvor bereits verwarnt, erwischte Grüttner und flog mit Gelb-Rot vom Feld. Bitter für Luhukay: Nur zwei Minuten zuvor hatte er Lawrence für Offensivmann Coordes ausgewechselt und die Dreierkette aufgelöst. Knoll rutschte deshalb an die Seite des einzigen verbliebenen Innenverteidigers Östigard.
Regensburg drängte nun auf die Entscheidung, Besuschkow schoss knapp drüber (71.), George verfehlte das Tor ebenfalls (72.), dann traf Stolze nur den rechten Innenpfosten (78.). So gingen die Hausherren mit ihrer knappen Führung in die spannende und zerfahrene Schlussphase, brachten das 1:0 aber auch dank ihrer Überzahl über die Zeit.
Regensburg, das damit in der Tabelle sogar in die Nähe der Spitzengruppe kletterte, gastiert am Freitag (18.30 Uhr) bei Erzgebirge Aue. Für St. Pauli geht es am Samstag (13 Uhr) gegen Wiesbaden weiter.